— 11 — Die Besieguug der Reichsritter und die Bauernkriege. § 12. Der Kaiser hatte Sickingen als Feldherrn gegen Franz I gebraucht, aber ihm die beanspruchte Gleichstellung mit den Eeichsfürsten nicht gewährt. 1522 einte deshalb jener die rheinische, fränkische und schwäbische Ritterschaft (Tag zu Landau) zum Kampf gegen die Fürstenmacht. Sein Angriff auf Trier scheiterte, und gemeinsam von Kur-Trier, Kur-Pfalz und Philipp von Hessen angegriffen, starb er auf seiner Feste Land¬ stuhl. Der Kitterbund wurde gesprengt, die Teilnehmer aus Deutschland getrieben (Ulrich von Hutten f 1523 in der Schweiz). Die durch Misverständnis auf irdische Freiheit gedeutete Lehre von der evangelischen Freiheit des Christen brachte die misvergnügten, hart gedrückten Bauern (§ 6) zum Aufruhr. 1) 1524 und 25 erhoben sich ihre Schaaren im Schwarzwald und in Franken (aufregende Predigten von Thomas Münzer und Karlstadt. Georg Metzler Führer im Odenwald, Götz von Berlichingen eine Zeit lang gezwungener Führer); sie blieben nicht stehen bei den Forderungen ihrer 12 Artikel, überall wurden Schlösser und Klöster verwüstet. In Thüringen regte Münz er das Volk auf von der Reichsstadt Mühlhausen aus, wo er mit dem Ansehen eines Propheten schaltete. Luther hatte anfangs zum Frieden ermahnt, mit dem Aufruhr wollte er nichts zu schaffen haben (seine Schrift c Wider die räuberischen und mörderischen Bauern'). Während die fränkischen Schaaren das feste Schlofs von Würzburg vergebens bestürmten, erlag Münzers Heer 15. Mai 1525 den Fürsten von Sachsen, Hessen und Braun¬ schweig bei Frankenhausen. In Schwaben unterdrückte der Feldhauptmann des schwäbischen Bundes, Georg Truchsefs von Waldburg, die Bewegung. Fortgang der Reformation. § 13. Da Erzherzog Ferdinand als Reichsstatthalter sich mit den Herzögen von Baiern und den süddeutschen Bischöfen zu Regensburg einigte, und auch norddeutsche Fürsten in Dessau wider die neue Lehre Rat pflogen, schlofsen 1526 Kur¬ fürst Johann d. Beständige v. Sachsen, Landgraf Philipp v.Hessen, die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, die Fürsten von An¬ halt, die Grafen von Mansfeld, die Stadt Magdeburg ein evan¬ gelisches Verteidigungsbündnis. Sie setzten auf dem Reichstag zu Speier 1526 den Beschlufs durch, dafs jeder Reichsstand es mit dem Wormser Edikt halten solle, cwie er es gegen Gott und kaiserliche Majestät zu verantworten sich ge¬ traue '. Auf Grund dieses Beschlusses fand die Umgestaltung des Kirchenwesens statt in den Gebieten, welche sich der neuen Lehre zugewandt hatten. Verworfen wurden die Bilder-