Die neutralen Staaten 25 i Ianös, öes Kaisers wie seines Volkes, und als die große Maschine der Mobilmachung mit der Genauigkeit eines feinen Uhrwerks zu spielen [: begann, als Millionen von Volksgenossen aller Stände freiwillig zu den Waffen eilten, da überkam Deutschland die feste Zuversicht des Sieges in diesem Kampf um Leben und Tod. Gott war mit Deutschland. v. Die neutralen Staaten. Die vereinigten Staaten von Amerika. Die ehemalig englische Kolonie entwickelte sich nach ihrem Abfall ; vom Mutterlands (1776) auch weiterhin auf angelsächsischer Grundlage und wurde in raschem Aufschwung zu einem der bedeutendsten Acker- bau-, Handels- und Industriestaatender Lröe. Da L>ie Aufgabe i der vereinigten Staaten überwiegend in Amerika liegt (auch die ge- ; mischte Bevölkerung eine Parteinahme erschwert), bleiben sie im Welt¬ kriege neutral. Sie treiben mit den kriegführenden Mächten in Ausnutzung der Lage lebhaften Handel, der infolge j der englischen Seeherrschaft ausschließlich unsern @eg- f nern zugute kommt. Die Versorgung unserer Feinde mit jeglichem Kriegsbedarf verlängert ohne Zweifel den Weltkrieg. Sie wird durch den Einspruch der deutschen Regierung und der zahlreichen deutschen Bevölkerung der vereinigten Staaten erfolglos bekämpft. Das vor¬ gehen der Japaner in China (die vereinigten Staaten sind Be- ; sitzer der Philippinen) kommt den an Chinas Handel beteiligten Ameri¬ kanern gleichfalls höchst unerwünscht. Die vereinigten Staaten | sind aber ohne bedeutende Heeresmacht und darum vor- v läufig ohne das Gewicht, das ihrer Bedeutung entspräche. 2. Die übrigen neutrale« Staaten: Rumänien, Bulgarien, Griechenland. Infolge der im Frieden die ganze Welt verknüpfenden wirtschaft¬ lichen Beziehungen ist wohl kein Staat am Deutschen Kriege unbeteiligt. (Eigenart der geographischen Lage, militärische Schwäche, Besonderheit \ des Volkstums oder andere Gründe behindern besonders die kleineren [ Staaten, Partei zu ergreifen. So wird das Verhalten der Balkan- I staaten, Bulgariens, Griechenlands und Rumäniens,durch [ ihre Mittelstellung zwischen (Österreich und Rußland bestimmt, und beide kriegführenden Parteien bemühen sich lebhaft um diese drei. (Eine be- ; sondere Rolle spielt Rumänien. Dieses ursprünglich türkische, nach m seiner Befreiung 1 866 von einer Nebenlinie unserer hohenzol- 11 lern beherrschte Donaukönigreich hat sich neuerdings vortrefflich ent- 0 wickelt. Die romanisch-slawische Bevölkerung neigte besonders | früher lebhaft zu französischer Kultur. Trotzdem hielt man Rumänien ; bis zum Kriege vielfach für ein unausgesprochenes Mitglied