Die Zeit des Pompejus 78—60. 155 Zensur schaffte er ab. Im übrigen vermehrte er die Schwurgerichte, gab Gesetze gegen den Luxus und suchte überhaupt dem Staate eine Organisation zu geben, die dauern könnte. Seine Veteranen versorgte er mit Land. Nachdem Sulla so eine Stellung eingenommen hatte, wie noch nie Sullas Ende, ein römischer Bürger — Felix nannte er sich selbst —, legte er, „der Kriege, der Herrschaft, der Hauptstadt satt," die Diktatur nieder und 79. zog sich nach seinem Gute bei Puteoli zurück: ein Mann von außer¬ ordentlichen Gaben, klar in seinem Denken wie in seinem Handeln, dessen Grundrichtung doch ein kalter, Menschen verachtender, frivoler Egoismus war. In Muße lebte er noch ein Jahr, mit der Abfassung seiner Denkwürdigkeiten beschäftigt; als er 78 starb, wurde seine Leiche 78. in feierlichem Zuge nach Rom gebracht und auf dem Marsfelde ver¬ brannt. Die Zeit des Pompejus 78 — 60. § 127. Das Emporkommen des Cn. Pompejus und M. Crassus. Die sullanische Staatsordnung wurde von Männern erschüttert, die im Dienst und in der Gunst Sullas sebst emporgekommen waren. Unter ihnen ragte Cn. Pompejus Magnus hervor, der Sohn des Pompejus. Pompejus Strabo. Im Jahre 106 geboren, hatte er, ohne je ein Amt bekleidet zu haben, 81 triumphiert; um Sullas Tochter zu heiraten, hatte er sich von seiner ersten Gemahlin scheiden lassen; er war ein tapferer Soldat und tüchtiger Heerführer, weniger begabt für die an¬ dere Rolle, die er gern spielen wollte, die eines gewandten und ver¬ schlagenen Parteiführers. Den M. Licinius Crassus, der neben Crassus. ihm hervortrat, kennzeichnete neben einem rastlosen Ehrgeiz ein außer¬ ordentliches Talent für Geldgeschäfte, das ihn allmählich zum reichsten Mann seiner Zeit machte?) Pompejus gelang es zunächst, den Senat, der ihn nur un¬ gern mächtiger werden sah, den Oberbefehl im sertorianischen^-^Krieg' Kriege abzutrotzen. Q. Sertorius hatte in Spanien im kleinen 80—72. Kriege große Erfolge gehabt; er hatte aus römischen Demokraten einen Senat gebildet und es zugleich verstanden die Spanier für sich zu ge¬ winnen. Der gegen ihn gesandte römische Feldherr hatte wenig aus- 1) Er erklärte, nur der sei reich, der von den Zinsen seines Vermögens ein Heer unterhalten könne. Für 30 000 Mann betrug allein der Sold damals jährlich ungefähr 6 Mill. Ji.