16 Mittlere -Geschichte. mehrere Länder und wurde mit der christlichen und jüdischen Religion bekannt. Dieselbe heirathete ihn später aus Dankbarkeit und Moham¬ med, jetzt hoch geachtet, aber bald in der Einsamkeit einem beschaulichen Leben ergeben, soll 611 in der Nacht der Rathschlüsse Gottes im Mo¬ nat Ramadan die Offenbarung des Erzengels Gabriel erhalten ha¬ ben, der ihm verkündigte: es ist nur ein Gott und Mohammed sein Prophet. Erst 614 trat er öffentlich mit seiner Lehre auf, fand aber anfangs nur geringen Anhang und große Feindschaft, besonders auch von seinen Stammgenossen, den Ommijaden. Schon 617 flüchtete ein Theil seiner Anhänger zum christlichen Könige des gegenüberliegenden Ha* besch, bei dem sie Schutz fanden, als sie sich für Christen ausgaben. 622 geschah die große Hegira oder Flucht des Propheten von Mecca nach Medina (damals Iatreb), von der die Mohammedaner ihre Zeit berechnen. Mohammed stiftete hier die Brüderschaft der Ansavierund Mohagrim (Helfer und Flüchtlinge) und eröffnete nun den Glaubens¬ krieg von 622—630 gegen Mecca, in dem die armen Medinenfer nur Reichthum gewinnen konnten, den Tod im Glaubenskampfe aber als das schönste Verdienst bei Gott ansehen sollten. Dieser Kampf, na¬ mentlich das Treffen bei Be dr 625, ist in der Poesie der Araber viel gefeiert worden. Die Araber waren nämlich ein poetisches Volk, schon vor Mohammed fanden poetische Wettkämpfe statt und die mit dem Preis gekrönten Gedichte, die Moallakat, wurden im Tempel der Kaaba ausgehängt. Nach einem siegreichen Kampfe gegen die benach¬ barten Indenstaaten zog Mohammed 630 in Mekka ein, wo er die Götzenbilder zerstörte. Auf der Höhe seines Ruhmes starb der Pro¬ phet 632. Mohammeds Lehre ist in den Worten enthalten: es i|t nur ein Gott (Allah ist Allah) und Mohammed ist sein Prophet. Durch den ersten Ausspruch wurden die heidnischen Religionen, durch den letzten die christliche und jüdische Religion bekämpft, obgleich Moses und Je¬ sus Christus auch sür Propheten, aber weniger große als Mohammed, galten. Das Religionsbuch der Araber war der Koran, eine unter Abubekr veranstaltete Sammlung der zahlreichen, oft höchst dichterischen Aussprüche Mohammeds, die aber planlos und mit häufigen Wieder holnngen angefüllt ist. Eine Menge Ceremonien wurden auferlegt: tägliche Gebete, Wa¬ schungen, eine Pilgerfahrt nach Mekka, im Leben des Glänbigen wenig¬ stens einmal, Verbot des Genusses von Wein und Schwemeflelsch. Jede bildliche Darstellung von Menschen wnrde verboten (aus Abscheu vor der übertriebenen Bilderverehrnng der Christen, daher Malerei und