41 pen und der ihnen untergeordneten Truppen beruhte die Erhalt¬ ung des ganzen Reiches. Der König war nicht leicht zugänglich und stellte einen irdischen Gott vor. Sklave des Königs hieß und war jeder Mann im Reiche von dem Bruder des Königs herab bis zu dem gemeinsten Hirten; wer sich ihm nahen durfte, mußte nieder¬ knien und den Boden küssen. Are Kulturvölker Afrikas. I. Die Agyptier. Geographischer Abriß von Ägypten. Ägypten (von den Einwohnern Che'mi, das hebräische Cham — das Heiße, von den Hebräern Mizra'im — das D opp eltgetre nnte, von den Arabern Mesr — das Eingeengte, von den Griechen Ägy'ptos, sanskritisch ägupta = das Beschützte genannt) war im fünften nnd sechsten Jahrhunderte vor Christus im W. von Lib Yen und Marma'rika, im O. von Jdumä'a, Arabien und dem arabischen Meerbusen (dem roten Meere), im S. von Nubien und Äthiopien, im N. von dem mittelländischen Meere begrenzt und hatte einen Flächeninhalt von ohngefähr 6000 Qu.-Meilen, von denen aber nur 1500 fruchtbar und stark bevölkert waren. — Der Hauptfluß ist der Nil (sanskritisch nila — schwarz), dessen Lauf den Alten nur so weit bekannt war, als er in Ägypten fließt20). — Seen: der Minis, ein künstlicher See von bedeutendem Umfange zwischen Memphis und ArfVnoe, der mit dem Nil in Verbindung stand , um das über¬ flüssige Wasser aufzunehmen; der Mareo'tis in Unterägypten, jetzt ausgetrocknet, und der Sirbo'nis in Unterägypten an der Küste hin, von dem jetzt kaum noch Spuren übrig sind. — Gebirge: das Nilthal wird auf beiden Seiten von Ge¬ birgszügen begrenzt, von welchen der östliche oder das arabische Gebirge (j. Dsche'bel Moka'ttam) das ganze Land bis zum roten Meere füllt, der west¬ liche oder das libysche Gebirge (j. Dschebel S i'lsili) von Libyen sich erhebt und wie ein Damm dem Nil entlang läuft. Auf dem östlichen Ge¬ birgszuge ragen einige Spitzen hervor, wie der A'ttaka und andere, desgleichen auf dem westlichen, namentlich der Sandberg. An der Grenze des peträi- schen Arabien erhebt sich ganz isoliert der Kasische Berg (j. El Kas oder El Kati'eh). — Das Land war in Ober-, Mittel - und Unterägypten ge¬ teilt. Oberägypten oder Theba'is (j. Said) begann etwas südlich von Sye'ne und reichte bis in die Nähe von Hermo'polis. Die Hauptstadt war Thebä. Andere Städte Oberägvptens waren: Ap ollino^p olis Magna (j. Edfu), Lato^polis (j. Esueh), Te'ntyris (j. D e'ud era) und This,'sämtlich auf dem linken Niluser, dann S yen e (j.Affua'n), O'mbos (j.Kum O'mbo) uud Ko'ptos (j. Kheft) auf dem rechten Nilufer, Elephanti^ne sj. Dsche- zi'ret el Zäher) auf einer Nilinsel südlich von Syene; ans den Küsten des Landes lagen Myos Ho'rmos (j. Kossi'r) und Bereni'ce. Mittelägyp¬ ten oder Heptanomis (j. Mesr Wosta'ni) hatte seine südliche Grenze ohn¬ gefähr eine Meile südlich von Hermo'polis und erstreckte sich bis zur Haupt¬ teilung des Nils bei Kerkaso^rus. Die Hauptstadt war Memphis. Andere Städte Mittelägyptens waren: Hermo'polis Magna (j. Achmune'tit), Herakleo'polis Magna (j. Ahnas), Krokodilo'polis, später Arsi'nos (j. Medi'net el Fajüm) genannt, und Aphrod ito'polis (j. Atfi'eh). Unterägypten reichte von Kerkasorus bis ans mittelländische Meer und faßte das von dem kanonischen uud dem pelusischen Nilarm eingeschlossene Delta in sich. Eine der berühmtesten Städte war Helio'polis sj. Matari'eh); andere wichtige Städte waren: Alerand ri'a (j. Ska'nderik), Nau'kratis