§ 39. Are Regierung der Vatois, 1328—1589. Philipp VI (1328—1350) bekam einen gefährlichen Gegner an dem"Könige Eduard 111 von England, der als ^chwefter- püTTes verswrbenen KapeÜngers Karl IV aüf^en^ französischen Tron Anspruch machte, behauptend, daß zwar seine Mutter, aber nicht ihre mannlicl)eOlachbmmen von der Tronfolge in Frankreich ausgeschlossen seien. Dadurch ward 1339 zwischen Frankreich und' E na land ein Krieg erregt, der mit kurzen Unterbrechungen bis 1453 dauerte. Eduard, der an den vom Genter Brauer Jakob Mrteveld geführten Flandrern eine kräftige Stütze fand, schlug 1340 die französische Flotte bei Sluys, landete hierauf mit seinem ^ohne, dem schwarzen Prinzen Eduard von Wales, in der Nor¬ mandie, siegte 1346 bei Crecy in der Pikardie und eroberte 1347 die französische Seefestung Calais. Der 1348 fast in ganz Europa b* wütende schwarze Tod setzte dem Kriege vorläufig etu Ziel; die — Verluste, die Frankreich erlitten hatte, wurden dadurch ausgewogen, daß 1349 die D anphine von ihrem Besitzer, dem Grafen H n m b e r t II, au Frankreich abgetreten (Titel des jedesmaligen Kronprinzen, s. S. 102) und die Grafschaft Montpellier durch Kauf von Aragomen erworben wurde. Philipps VI Sdhn Johann der Gute (1350 — 1364) ließ den ihm verwandten Karl den Bösen von Navarra, welcher die Krone Frankreichs an sich zu reißen suchte, verhaften, veranlaßte aber dadurch Eng¬ land zur Wiederaufnahme des Krieges gegen Frankreich und ward in der Schlacht bei Maupertuis 1356 von dem schwarzen Prinzen geschlagen und mit seinem (jüngsten) Sohne Philipp gefangen nach London geführt. Während seiner Abwesenheit (1356—1360) litt Frankreich durch innere Unruhen und durch einen 1358 von den Bauern gegen den Adel unternommenen Krieg (nach dem Banern- führer Iaques Bonhomme die Jaquerie genannt), der mit der Unterdrückung der Bauern endete. Im Frieden zu Breiigny (1360) verzichtete Eduard III auf die Krone Frankreichs, erhielt aber zu seinen Besitzungen in Gnyenne uud Gascogne noch Poitou, Calais und einige andere Orte. Aus der Gefangenschaft heim¬ gekehrt, legte Johann der Gute den Grund zu neuen Verwick¬ lungen , indem er 1361 das Herzogtum Burguud (wo die seit 1031 herrschende Seitenlinie der Kapetinger mit dem Herzoge Philipp 1361 erloschen war) an seinen Lieblingssohn Philipp den Kühnen verlieh. Da er nicht alle Bedingungen des zu Breügny geschlossenen Friedens erfüllen konnte, kehrte er in die Gefangenschaft nach England zurück, wo er starb. Sein Sohn Karl V, der Weise (1364—1380), dem der tapfere Feldherr Bertrand du Gnesclin zur Seite stand, stellte die Macht der Krone wieder her, indem er im Kriege mit England die von sei-