Die Entdeckung Amerikas. Magalhäes. VII 61—71. 61 Reise teilzunehmen. Halmfrüchte und Haustiere, namentlich Hunde und Geflügel, wurden mitgenommen. Auf dieser und zwei weitem Reisen untersuchte Colon die Inseln und Küsten des Antillen-Meeres; er rechnete sie zu Indien oder zu Japan (Zipangu). Der Orinoko war ihm einer der vier Ströme des Paradieses, und in einer Schar Flamingos, die ein Bogenschütze auf Kuba gesehen, „alle in weißen Gewändern bis zum Knie, ähnlich dem Ordenskleide des Schiffs- kaplans", wollte er Chinesen erkennen. Die spanischen „Konquistadoren" ((Eroberer) begingen ungeheure Heldentaten und Verbrechen. Sie suchten das Goldland (Dorado) und zwangen die weichlichen Indianer zur Arbeit in den Berg¬ werken, die sie in Massen hinraffte. Voll Erbarmens riet der Dominikaner Las Casas, die kräftigeren Neger Afrikas herbeizuholen; so entstand der Sklaoenfang und der Sklavenhandel. Gegen den Entdecker wurden heimlich Anklagen nach Spanien geschickt; ein Richter, den er selbst verlangt hatte, führte ihn, seinen Auftrag mißbrauchend, in Ketten auf fein Schiff. Diese Ketten hingen im Zimmer des großen Genuesen, bis er starb. 5. Seine Gönnerin Isabella war vor Kolumbus gestorben. Er selbst wurde zunächst im Karthäuserkloster zu Sevilla bestattet, und König Ferdinand schmückte sein Grab mit der Inschrift: A Castilla y Leon (An Kastilien und Leon Nuevo Mundo dio Colon. Gab eine neue Welt Colon). Der neue Erdteil aber ist nach dem Florentiner Amerigo Vespucci genannt, dem Verfasser der ersten Beschreibung der „Neuen Welt". 7. Die erste Erdumseglung. Ferdinand Magalhaes. 1. Kolumbus' Absicht, Asien auf westlicher Fahrt zu erreichen, verwirklichte der Portugiese Fernao da Magalhäes. Er hatte unter portugiesischen Fahnen m Indien gefochten; der Speer¬ schuß eines Marokko-Berbers in die Kniekehle hatte den unschein¬ baren Mann hinkend gemacht. Gekränkt durch den Hof, verließ er sein Vaterland. Eine Seekarte Martin Behaims soll ihn auf den Gedanken einer Umschiffung der Erde gebracht haben. Der erste König von Spanien, Karl I. (Kaiser Karl V.), verpflichtete ihn durch