HB Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. Bismarcks Sohn Herbert. Erst das Eintreffen des Feldherrn, des „roten" Prinzen Friedrich Karl, brachte die Doppelschlacht zur Entscheidung. Wollte Bazaine nun noch einen Durchbruch wagen, so fand er Friedrich Karl in seiner linken Flanke. Statt nach Süden hin, stellte er daher sein Heer westlich der Moselfestung auf fast unangreifbaren Hohen auf; drei Stunden weit zog sich seine Linie hin. Aber unverzagt, mit der Stirn 18. Aug. nach Osten, griffen die Deutschen an. Der König selbst leitete diese dritte, blutigste Schlacht bei Metz. Die Franzosen fochten wie immer mit Feuer- mut und warfen die anstürmenden Deutschen zurück. Endlich nahmen im Norden die Garden und die Sachsen unter Kronprinz Albert das Dorf St. Privat, im Süden stürmte General v. Fransecky nach einem Marsch von fünf Meilen mit seinen Pommern die Höhen von Gravelotte. Frei- lich, die Verluste waren furchtbar, namentlich an Offizieren; Roon sah am Abend zwei Bataillone eines westfälischen Regiments: das eine hatte nur noch einen Offizier, das andere führte ein Feldwebel. Mühsam fand man für den König, der wieder im Granatenfeuer gestanden hatte, ein Stübchen zur Nachtruhe. Die Hauptmacht Frankreichs war in die Festung Metz gedrängt. Der größte Teil der Ersten und Zweiten Armee unter Friedrich Karl hielt sie eng umschlossen; rasch errichtete Eisenbahnen und Telegraphen dienten der wechselseitigen Verbindung der belagernden Truppenteile. 2. Die Dritte Armee trat mit einer neugebildeten Vierten („Maas¬ armee") unter dem Kronprinzen von Sachsen den Vormarsch nach Paris an. Da meldeten Ulanen dem Großen Hauptquartier, Mac Mahon ziehe hinter den Argonnen der Maas zu, um Bazaine zu entsetzen, der gleich¬ zeitig aus Metz ausbrechen sollte. Alsbald schwenkten die beiden Krön- prinzen rechts ab und zogen, bald im Regen, bald in dem weißen Kalkstaub der Champagne, unaufhaltsam der französischen Marschrichtung zu. Prinz Albert erreichte die Maasübergänge vor dem zaudernden Feind. Der Marschall wich am linken Ufer abwärts; rechts und links des Flusses aber schoben sich ihm beide Heere nach wie eine Zange; zwischen ihnen mar¬ schierten die beiden bayrischen Armeekorps. Da nahm Mac Mahon ostwärts der kleinen Festung Sedan unweit der belgischen Grenze seine Stellung, mit beiden Flügeln an die Maas l. Sept. gelehnt. Aber in der Nacht und im Morgennebel des 1. Septembers schlangen im Norden die Preußen mit Württembergern, Thüringern und Hessen, im Osten die Sachsen, im Süden nach sechsstündigem grimmigem Straßenkampf in Bazeilles die Bayern um ihn den ehernen Ring, den die Wegnahme des Kalvarienberges von Jlly durch Hessen und Nassauer unzerbrechlich zusammenschweißte. Hier, auf der Hochfläche nördlich von Sedan, ballten sich die französischen Streitkräfte zu unlenksamen Massen.