II. § 7. Der Olymp, Dodona, Delphi, Argos, Olympia. 83 1. Zeus, 2. Hera, 3. Poseidon, 4. Demeter, 5. Apollon, 6. Artemis, 7. Hephästos, 8. Pallas Athene, 9. Ares, 10. Aphrodite, 11. Hermes, 12. Hestia, ivaren der Senat (Rath), der seine Versammlung im Saale des Zeus hielt. Bei außerordentlichen Gelegenheiten kamen jedoch auch die unteren Gottheiten, von denen nur wenige den Olymp bewohnten, in die Götterversammlung. Aus Erden hatten die Götter auch viele geheiligten Wohnplätze, so Diele, als ihnen Tempel erbaut waren. Solche von besonderer Weihe waren: 1. Kreta, s § 5. 2. Dodöna. In dem dodönischen Walde in Epeiros, wo die ältesten Bewohner der Erde gelebt und sich von Eicheln genährt haben sollen, war ein Orakel des Zeus, das älteste Orakel in Griechenland. Man glaubte hier den Willen der Götter in dem Rauschen der Eichen zu vernehmen. 3. Delos, s. § 11, A. 6 und § 15. 4. Delphi. Die Felsenwände des Parnassos bilden an dessen südlichem Abhänge terrassen- förmige Absätze; auf diesen lag die Stadt Delphi mit dem Orakel des Sonnengottes Apollon und mit zahlreichen Priestergebäuden und Kunstwerken inmitten einer Gegend voll wilder Naturschönheit, in der Felsen mit Waldungen und fruchtbaren Ebenen wechselten. Etwas oberhalb Delphi entspringt aus einem Felsenriß die fastatische Quelle. Bei der Stadt Delphi war ein Spalt in der Erde, aus dem ein betäubender Dunst aufstieg, der zu unbewußtem Wahrsprechen erregte. Die weissagende Priesterin hieß Pythia. Sie fastete, ehe sie ihr Amt vollzog, erst 3 Tage, mußte dann von dem heiligen Lorbeer essen und wurde, nachdem sie in der kastalifchen Quelle gebadet hatte, auf einen über den Erdspalt gestellten Dreifuß ge- setzt. (Auf dieser Stelle war ein großartiger Tempel erbaut, in dessen Allerheiligstem der Erdspalt sich befand.) — Von einer Art Wahnsinn befallen, stieß die Pythia auf dem Dreifuß allerlei abgebrochene, deutungsfähige Worte hervor, welche die um sie geschaarten Priester in Verse (Hexameter) brachten. Die Stadt Delphi- ge- langte durch ihr Orakel zu Reichthum und Blüthe und wurde von den Griechen der Mittelpunkt der Erde genannt. 5i Argos, der Hera besonders lieb, s. § 12. Hier wurden der Hera in ihrem Tempel, dem Heräon, alle Jahre Feste ge-, eiert, die Heräen, bei denen die Oberpriesterin in einem mit weißen Rindern be¬ kannten Wagen vorausfuhr. Nach der Ankunft des Zuges iu dem Tempelbezirk wurde eine Hekatombe (100 Stück) von Stieren geopfert. — Einst war das Ge- spann für die Priesterin nicht gleich zur Hand, da zogen sie ihre beiden Söhne Kleöbis und Biton zum Tempel, wo die gerührte Mutter zu der Göttin betete, sie möchte ihren Söhnen geben, was für sie das Beste sei. Hera erhörte das Gebet und ließ die Jünglinge nach froher Mahlzeit sofort in einen tiefen Schlaf verfallen, aus dem sie nicht wieder erwachten. 6.^ Olympia, in Elis, eine Ebene, aus welcher Herakles die olympischen Spiele zu Ehren seines Vaters Zeus stiftete. r Die Ebene Olympia war im Norden von dem Berge Krönion abgeschlossen, südlich davon strömte die frische, klare Fluth des Alpheios. Auf ihr hatte Herakles einen heiligen Hain von Olivenbäumen gepflanzt, in welchem der Tempel des olymp- Men Zeus, em Heratempel u. f. w. und der große Zeusaltar sich befanden. Vor dem heiligen Haine Altis waren das Stadion (Bahn für den Wettlauf) und das Hippodrom (Bahn für das Wagenrennen). Rings um diese Räume lagerte 'e§ ?^tes das Volk unter freiem Himmel oder in Zelten. In den Pausen zwischen den einzelnen Spielen lasen Dichter und Schriftsteller ihre Werke vor. Den Siegern wurde von den Kampfrichtern in dem Tempel vor dem Zeusbilde ein ultv entranz aufgejetzt. — Die olympischen Spiele wurden nach je einem Zwischen- räume von 4 Jahren zur Zeit der Sommersonnenwende gefeiert und dauerten 5 Tage. Die Zwischenzeit von einer Feier bis zur andern hieß eine Olympiade, nnc und in ganz Griechenland berechnete man die Zeit nach Olympiaden vom Jahre L7.b wr» «n u!"' a?' .Während der Spiele mußten in Griechenland alle Waffen ruhen. ü-®9r- ills Wettkampf er durfte jeder Freiaeborene auftreten, und aus den griechischen Nieder- lassungen m stallen, Asien und Afrika fanden sich die auch in der Ferne sich noch als Hellenen fühlenden Angehörigen des Griechenvolkes ein. Frauen dursten bei 6*