202 Die Unterwerf. Makedoniens u. Griechen!, unt. d. Römer. II. § 53 gab ihnen Anlaß zu einem Kriegsvorwande für später, indem er ein Bund- niß mit dem damals in Italien siegreichen Karthager Hannibal schloß; doch versäumte er es, denselben wirksam zu unterstützen. An der Spitze des achäijachen Bundes stand nach dem Tode des Aratos, welchen Philipp 214 v. Chr. vergiften ließ, der edle Philopömen. Dieser hatte durch seine Entschlossenheit schon zu dem Siege der Achäer bei Sellasia beigetragen. (Beide Beine waren ihm von einem Wurfspieße durchbohrt worden, er aber zerbrach den Schaft desselben und stürzte von vÄr neuem in Me Schlacht.) — In der Schlacht bei Mautiueia besiegte ' ' Philopömen den spartanischen Heerkönig Machanldas und tödtete diesen selbst. — Bald darauf bemächtigte sich aber in Sparta Rabis der Tyranuis und wüthete mit Folter, Kerker und Beil gegen die altbürgerlichen Ge- schlechter. Berühmt war seine eiserne Frau (ein Instrument, das unter den' Gewändern Nägel mit nach außen gekehrten Spitzen hatte). Von ihr ließ er diejenigen umarmen, von denen er etwas erfahren oder Schätze erpressen wollte, indem er sie spottend zu seiner Gemahlin schickte. Philipp III. suchte seine Seemacht zu vergrößern und gerieth dadurch in gefährliche Kriege mit den Haupt-Seestaaten des Ostens: den Rhodiern, den kleinasiatischen Städten und dem Könige Attälos von Pergamon, ■ welche sich an die Römer wandten. Mit Antiöchos III. von Syrien schloß Philipp einen Theiluugsvertrag, nach welchem während der Unmündigkeit des ägyptischen Königs dessen Land von Beiden in Besitz genommen werden sollte. Dadurch erhielten die Römer Gelegenheit als Beschützer des ägyp- tischen Königs auszutreten. Sobald sie die Karthager im 2. finnischen Kriege besiegt hatten, kehrten sie ihre Waffen gegen Makedonien und 200 erklärten Philipp III. förmlich den Krieg. Anfangs hatten sie keinen Er- v-Chr. folg gegen ihn, bis sie den Consul Titus Quinctius Flamiuinus 19.8 gegen ihn schickten. Der achäische Bund trat in ein Schutz- und v.Chr. Trutzbüuduiß mit Rom. Philipp III., bei Kynoskephälä (den 197 „Hundsköpfen," einer Hügelkette, nach ihrer sonderbaren Gestalt so benannt) öon Flamininus besiegt, schloß einen Frieden mit den Römern, in welchem er die Unabhängigkeit der griechischen Staaten aner- 196 kannte. Flamininus ließ zuKorinth bei den isthmischen Spielen v-^hr. die Freiheit aller griechischen Städte und Völker verkündigen, was einen maßlosen Jubel hervorrief. Nach dem Tode des Tyrannen Rabis von Sparta, welcher von lyÜ den durch ihn herbeigerufenen Ätolern ermordet wurde, zwang Philopömen v.^hr. Spartaner, dem achäischen Bunde beizutreten. Die Messenier aber fielen wieder von demselben ab. Sie schlugen die Achäer bei Messene, und der 70jährige Philopömen wurde gefangen genommen und zu 183 Messene in einen unterirdischen Kerker gebracht. Hier mußte dieser „letzte v.Chr. Grieche" den Giftbecher trinken. 192 ^ Der syrisch - cktolische Krieg. Antiöchos III. von Syrien v-Chr. erklärte den Römern den Krieg und landete mit einem Heere in Thessalien. Aber Philipp III. und die meisten der hellenischen Staaten (mit Ausnahme der Ätoler) traten auf die Seite der Römer, und Antiochos III. wurde bei 191 Thermopylä besiegt ; die Römer schickten ihm noch ein Heer nach Asien v.Chr. nach und besiegten ihn nochmals bei Magnesia. Antiöchos mußte in dem von ihm erbetenen Frieden ganz Vorderasien diesseits des Tauros und alle europäischen Besitzungen abtreten.