jj § 58 Philipp III., Perseus und die Römer. 203 Als Philipp III. starb, folgte ihm sein Sohn Perseus, ein Mann 181 von niedriger Gesinnung und sehr geizig. Er versuchte, die Griechen und • die Staaten des Ostens mit sich gegen Rom zu verbünden. So brach denn i" ein Krieg zwischen den Römern und Perseus von Makedonien ans. Perseus wurde von Ämilins Panllns bei Pydna geschlagen Ganz 168 Makedonien siel von dem grausamen Könige ab, und Amtüus Paullus war binnen wenigen Tagen Herr des ganzen Landes. Er ließ den JJcate* donern die Rechte eines freien, selbstständigen Volkes mit etner republi¬ kanischen Verfassung, nur sollten sie den Römern 100 Talente Tribut zahlen. Perseus entfloh mit seinen Schätzen nach Samothrake. wo er stch den Jto- mern ergab. In Rom mußte er, der letzte Nachfolger Alexanders des Großen, mit seinen Kindern in dem Triumphzuge des Bürgers Amilms Paullus einherziehen, gab sich aber in der römischen Gefangenschaft den Tod, indem er stch der Speisen enthielt.^ 6e)-tra^ten die Römer die griechischen Staaten für ihre Sym- pathien mit Makedonien. Wer in Perseus Heer gedient hatte, wurde hin- gerichtet. Tausend edle Achäer wurden nach Italien gebracht, unter ihnen der spätere Geschichtsschreiber Polybios; nur wenige sahen die Heimath wieder. — Nach dem Aufstande eines Psendo-Philippos (er gab sich für einen Sohn des Perseus aus) in Makedonien wurde dieses Land in eine römische Provinz verwandelt. _ Um in Griechenland den Krieg zwischen dem achaischen Sund v-^1- und den Lakedämoniern zu beendigen, erklärten die Römer zu Korinth den achäischen Bund für aufgelöst. Dies verursachte große Aufregung, die römischen Gesandten selbst wurden verhöhnt. Die Achäer erklärten den Spartanern den Krieg und damit zugleich auch den. Römern. Das achäische Bundesheer wurde von den Römern mehrmals besiegt, und der • römische Consnl Lucius Mummins stürmte und plünderte Korinth. Die Kunstschätze Korinths wurden verschleudert und die ausgeraubte Stadt den Flammen übergeben. — Griechenland ward unter dem Namen • Achaja zu einer römischen Provinz gemacht. Von jetzt an gerieth Griechenland immer mehr mVevfall. Athen blieb War fortwährend eine Bildungsschule der alten Welt, und die Athener wurden als Ge¬ lehrte, Künstler, Schauspieler, Tänzer und Dichter von den Römern zur Unter¬ haltung gesucht, aber ihrer Schmeichelei und ihres kriechenden Wesens wegen nur wenig geachtet. ^, m „ In den Krieg der Römer mit König Mithridates VI. von Pontos wurde auch Griechenland verwickelt. In Athen hatte damals Anftton, ein ge= borener Sklave und Lehrer der epikureischen Philosophie, die Gewaltherrschaft an sich gerissen, und die Athener zum Anschluß an Mithridates veranlaßt Da setzte der «< Römer Sulla nach der epeirotischen Küste über, nahm das griechische Festland und v.^yr. belagerte Athen. Er ließ die herrlichen Bäume in dem heiligen Haine der Akademie und in dem Lykeion (beides Gymnasien) abhauen, um Holz für tue Be¬ lagerungswerkzeuge zu erhalten. Ringsum eingeschlossen, gerieth tue Stadt in furcht- bare Hungersnoth. Als Sulla sie im Sturm genommen hatte ließ er den Pei- »p räens zerstören und bestrafte die Urheber des Abfalles mit dem Tode; Artsttoti v.Lqr. starb durch Gift. * ■ § 59. Die Schicksale Griechenlands bis jetzt. Der römische Kaiser Constantin der Große, welcher das Christenthum zur 330 römischen Staatsreligion erhob, machte Byzanz zur Hauptstadt des römischen Reiches nChr. und nannte es Constantinopel. Später gehörte Griechenland zum oströmischen ovo Reiche. Nach dem Tode des Theodosius durchstreiften die Gothen unter ihrem n.Chr.