III. § 5. Astrologie, Magie, Kaisercultus. 13 Fig. 5. Sie stützt sich auf den Glauben an ein un¬ abänderliches Schicksal und an die GöttlichkeitderGe- stirn e als himmlischer Wesen, die einen be- stimmendenEinfluß auf Geburt und Schicksal der Menschen ausüben. Die Kunst der Ma¬ gre (Zauberkunst) nnd Geisterbeschwörung beruhte gleichfalls auf einem alten Aberglau¬ ben, welcher jetzt eine Bedeutung bekam, wie nie zuvor. In Griechen¬ land waren der Dienst der Hekate und der unterirdischen Götter eine Schule für diese Übungen gewesen. Da- (tt).,, = mit vermischte sich ietzt Mithras. die Magie der Perser, der Babylomer und der Ägypter. — Die Magie führte oft zu unnatürlichen Gräueln; so sollen zu magischen Zwecken oft Kinder getötet worden sein. Eine immer größere Rolle spielte der Kaisercultus. Die göttliche Verehrung der lebenden und verstorbenen Könige kam vom Orient nach Griechenland. Die Griechen verehrten nach Alexanders des Großen Tod zuerst den Antigönos und dessen Sohn Demetrlos Poliorketes als Götter. Die sicilischen und italischen Griechen erwiesen später auch den römischen Feldherrn göttliche Ehren, und Julius Cäsar genoß solche vom römischen Volke selbst. Unter den Kaisern wurde es ganz üblich, den verstorbenen Regenten nach seinem Tode für unter die Götter aufgenommen zu erklären und bei feiner Bestattung eine Kaiser-Apotheose (Versetzung des Kaisers unter die Götter) aufzuführen. Dabei ließ man aus der Spitze des Scheiterhaufens, auf dem_ feine Leiche verbrannt wurde, einen Adler sich emporschwingen als sinnbildliche Darstellung der zu den Himmlischen aufsteigenden Seele. § 6. Das Wesen der italischen Götter. Die römischen Götter werden unterschieden in: ^ oberen Götter, entweder des Himmels (die Lichten, me Himmlischen) oder der Erde. 2- Die Götter der Erdtiefe, die unteren Götter. Diese ftnd stnster und unhold, und man diente ihnen mit düsteren Gebräuchen. Die himmlischen Götter sind die wohlwollenden, helfenden und heürgen, mtb man diente ihnen mit heiteren Opfern. Die Römer hatten die Zwölszahl der Götter, wie die Griechen. Diese oberen Götter lenkten dre Weltordnung. Aber gleichsam über ihnen standen noch die verhüllten, unsichtbaren Götter, welche den geheimen Rat des höchsten Gottes, des ■vsuptter, bildeten, und von diesem Rate ging das Schicksal (das Sa¬ turn) aus.