110 Cäsar's, Alleinherrschaft. m § 54 Feind eindringend, zu: „Wollt Ihr Euren Feldherrn einem Knaben überliefern«" So gelang es chm den gesunkenen Mut seiner Soldaten neu zu beleben und den Sie« zu erringen. 33000 ^ontpejaner sollen gefallen sein. Cnejns Pompejus wurde auf der Flucht getötet. Sextus verbarg sich in den Gebirgen. 8 54. Cäsar s Alleinherrschaft und sein Tod. Cäsar war nun im unbestrittenen Besitze der Alleinherrschaft. Er behielt jedoch fürs erste die gewohnten Namen der alten republikanischen Ämter ber, trotzdem er die ganze Gewalt der Republik in seiner Person vereinigte. Er ließ sich zum Dictator auf Lebenszeit ernennen und sich 72 Steteren zuteilen; Consul wurde er, so oft er wollte; außerdem war er Pontifex Maxrmns, "Censor und Volkstribun. Nach der Rückkehr aus Spanien erhielt er den Titel Imperator für immer, und diese Würde sollte auch auf seine Nachkommen vererben. Mit diesem neuen Jmperatoren- amte war der unbeschränkte Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht und die Bestimmung üher Krieg und Frieden verknüpft. So war das alte König¬ tum wieder hergestellt. — Und C äsar war im vollsten Sinne des Wortes Fia 21 EM Herrscher, der es vollkommen verdient, daß man bis auf den heutigen Tag die höchste und glänzendste Herrscherwürde mit seinem Namen (Kaiser) bezeichnet. — Senat und Volk über¬ häuften ihn mit den übertriebensten Auszeichnungen, Ehren und Vorrechten. So erhielt er das Recht, immer in der Triumphalkleidung zu opfern, s. § 82 und im Senat auf einem goldenen Sessel zu sitzen. Er ward für heilig erklärt und sein.Bild auf die Münzen geprägt, was noch keinem Lebenden zuerkannt worden war. Nach seinem Geschlechte ^ wurde auch der Monat Julius benannt. Julius (Sstfar Nach dem spanischen Feldzuge hielt Cäsar einen glän- nach einer ' Mden Einzug in die Stadt, bei welchem er zuerst von allen silbern.Medaille. Römern über Mitbürger triumphierte. Dies schmerzte das römische Volk tief. — Der Dictator traf jedoch viele gute Anordnungen. In bezug auf die Kornspenden ließ er weise Ein¬ schränkungen eintreten, so daß bald durch Ausscheidung aller Wohlhabenderen anstatt 320,000 Familien nur noch 150,000 teil an denselben hatten. Um diese Verminderung zu erreichen, hotte er viele Kolonisten ins Ausland (nach Korinth, Karthago rc.) geschickt. Dem Luxus suchte er zu steuern. Ein großes Verdienst erwarb er sich durch die Verbesserung des Kalen¬ ders. Durch die Unkunde der Pontifices war der römische Kalender in große Verwirrung geraten. Cäsar ließ durch den alexandrinischen Astronomen Sosigenes den nach ihm benannten Julianischen Kalender einrichten. Das Mondjahr war schon zur Zeit des Decemvirats in ein Sonnenjahr ver¬ wandelt worden; nun erhielten die Monate diejenige Zahl von Tagen, welche sie noch jetzt haben. Alle 4 Jahre fand eine Einschaltung von einem Tage statt. Dieser Iulianische Kalender wird auch der Kalender des alten Stiles genannt. Er ward später von allen christlichen Völkern angenommen und blieb bis -jechre 1582 n. Chr. allgemein gebräuchlich, ist es auch jetzt noch bei allen griechisch-katholischen Christen (den Russen und Griechen). Cäsar entwarf großartige Pläne: Austrocknung der pontinischen Sümpfe, Durchstechung der Landenge von Korinth, vor allem aber einen