96—98 n.Chr. 128 Das Colosseum. jjj g Despot auf. Hochverratsprocesse, Hinrichtungen und Gütereinziehungen waren wieder an der Tagesordnung. Edelsinn, Reichtum und Tugend waren dem Untergang geweiht. Domitian erklärte sich wie Caligula für einen Gott. An Greueltaten ae- wann er mtt teuflischer Bosheit zuletzt ein wahrhaftes Wohlgefallen. Er wohnte den Folterungen und Hinrichtungen selbst bet. Seine Umgebung und den Senat hielt er tn steter Todesangst. Wenn er vom Quälen und Morden der Menschen ermüdet war, fing er stundenlang Fliegen und spießte sie an Nadeln auf. Da fand einst Domitian's Gemahlin Domitia ihren eigenen Namen auf der Liste der Verurteilten. Sie ließ den Tyrannen in seinem Schlaf¬ zimmer überfallen und töten. — Auf Befehl des Senates wurden sofort die Statuen des ermordeten Kaisers zertrümmert. _ , Anmerk. 1: Das Flavische Amphitheater, unter dem Namen Colosseum lltal. Coliseo) bekannt wurde 80 n. Chr. vollendet. Es ist ca. 185 Meter lang 156 Meter breit und 48 Meter hoch und faßt 80,000 Zuschauer. Der Bretterboden der ca. 80 Meter langen und 48 Meter breiten Arena (Sand- ober Kampfplatz) ruhtenau einem mächtigen Unterbau, der die Behälter für die wilden Tiere und die Maschinerie für scenische Veränderungen enthielt. Der ungeheure Raum des offenen Amphitheaters wurde durch Teppiche überdeckt, welche an Mastbäumen be¬ festigt waren. , - Fig. 30. Das Colosseum. § 62. Trajan und Hadrian. Der alte Senator Coccejus Nerva wurde zum Kaiser ausgerufen. Er zeichnete sich durch ein sanftmütiges Wesen aus, verscherzte aber bald