Römische Geschichte, § 16. Italien und seine Bevölkerung. Die Heimat der Römer und der erste Schauplatz ihrer Geschichte war die italische Halbinsel. A. Italien. Gestaltung der Oberstäche. Zwischen dem östlichen und westlichen eerbecken gelegen, hat die italische Halbinsel eine beHerr- schende Stellung. Diese Halbinsel, zwischen dem 38.—44.° it. Br. ge¬ legen, im Osten vom Adriatischen, im Süden vom Jonischen und im Westen vom Tyrrhenischen Meere bespült, übertrifft das griechische Fest- land um mehr als das Doppelte, kommt also nahezu dem vierten Teil des Deutschen Reiches gleich. Sie ist an 900 km lang, aber nur 150 bis 200 km breit. Bis auf wenige Ebenen (die toscanische, Latinm, Campanien, Apnlien) ganz von Gebirgen erfüllt, begünstigt das Land die Entstehung zahlreicher Stämme. Da die Entfernung vom Kamm des Apennin bis zum Meere gering ist, konnten keine großen Flüsse entstehen. Die bedeutendsten sind im Westen Arno, Tiber, Garigliano und Volturno, im Osten der Ofanto. Italien ist im Verhältnis zu Griechenland arm an Häsen, namentlich auf der Ostseite und im Westen nördlich der Garigliano - Mündung. Da so der Westen und Süden Italiens bevorzugt ist, in Griechenland der Osten und Norden, wenden beide Halbinseln einander gleichsam den Rücken zu. Ein großer Teil des Bodens zeigt vulkanische Erscheinungen (Vesuv, Ätna). Manche alte Krater sind mit kleinen Seeen angefüllt. Über ein Drittel des Bodens ist zum Ackerbau geeignet, der im Altertum umfangreicher be- trieben wurde als jetzt; auch ausgedehnte Bergweiden sind vorhanden. Daher wurden seine Bewohner weniger Seefahrer als vielmehr Acker- bauer und Hirten. Der Name „Italien" bedeutet wahrscheinlich „Rinder- land" (= griechisch „Böotien"). Er war im Altertum auf das Land südlich des 44. Breitengrades beschränkt. Das Flüßchen Rnbico (im