185 2. Mnter ihnen erhob sich besonders Schweden, das sich von der Verbindung mit Dänemark und Norwegen losriß. Der Unionskönig Christian II. machte sich nämlich den nach Unabhängig- feit strebenden Schweden durch grausame Gewaltthätigkeit (stock- holmer Blutbad 1520) so verhaßt, daß es dem Gustav Wasa (mit Hülse der dalekarlischeu Bauern) gelang, Schweden von seiner Herrschaft zu befreien und in dem dadurch selbstständig gewordenen Reiche die Königskrone zu erlangen (1523). Die lutherische Lehre (von Olans und Lorenz Peterson verkündet) wurde im ganzen Lande angenommen. Der ausgezeichnetste unter den folgenden Königen aus dem Hause Wasa war Gustav Adolf (1611—1632), der im Kriege gegen Polen Liefland eroberte und im dreißigjährigen Kriege den Protestanten in Deutschland Rettung brachte (§ 102, 3). § 101. Deutschland bis zum dreißigjährigen Kriege. /mr In Deutschland war durch den Augsburger Religionsfrieden äußere Ruhe eingetreten, wobei jedoch heftiger Hader und Ret- bungeu unter den Parteien fortdauerten, bis 1618 ein neuer furcht¬ barer Religionskrieg ausbrach. Von Karls V. Thronentsagung bis zum Beginn dieses Krieges herrschten die 4 Kaiser Ferdi¬ nand I., Maximilian II., Rudolf II. und Matthias. 1. Ferdinand I. 1656—1564, der Brnde^Arls V., ver¬ einigte durch feilte Vermählung mit der Schwester des letzten Kö- nigs von Böhmen und Ungarn (§ 91, 2. Anm.) diese Länder mit Oestreich, mußte jedoch den Türken Alles, was sie in Ungarn besetzt halten, überlassen. Sein Sohn 2. Maximilians 1564—1576 wußte durch Milde den Frieden zwischen den Katholiken und Protestanten zu erhalten. Unter seinem Sohne 3. Rudolf II. 1576—1612 (der lieber Sterudeuterei und Goldmachern trieb, als sich um das Reich bekümmerte) vermehr- ten einzelne Vorfälle (wie die Abfetzung des Kurfürsten Gebhard von Köln zc. zc.) die Spannung zwischen beiden Religionsparteien. Mehrere protestantische Fürsten traten unter dem Kurfürsten von ber Pfalz zu einer Union 1608 zusammen, der die Katholiken