80 Zweites Kapitel. Geschichte der Römer. Srtbia 218 onberen Konsul Tiberius Semprönius an der Trebia. Darauf rückte er über den Apennin in Etrurien ein und durchzog unter großen Verlusten, auf dem einzigen noch übrigen Elefanten reitend, die Sümpfe des Arnus, wobei er die Sehkraft auf einem Auge ein- büßte. Den unbesonnenen Konsul C. Flaminius schlug er bis zur nuff©« Vernichtung in der Schlacht am trasimenischen See 217. Da er 217 wohl wußte, daß er die Hauptstadt selbst doch nicht einnehmen könnte, zog er nicht sofort auf Rom los, sondern an der Küste des adriatischen Meeres hinab in das südliche Italien, um die Untertanen der Fabw7 Römer zum Abfalle zu bewegen. Der Diktator Q. Fabius Maximus, der Zauderer (Cunctator), folgte dem Zuge des Puniers wie eine „Wetterwolke" auf den Höhen, vermied jedoch vorsichtig jede offene Schlacht; als „Roms Schild" suchte er Hannibals Fortschritte zu hemmen und brachte ihn einmal durch Verlegen des Weges in eine große Gefahr, aus der sich der Punier nur durch eine Kriegslist retten konnte. Seinen verwegenen Reiterobersten Minücius schützte Fabius durch rechtzeitige Hilfe vor Vernichtung. Nachdem Fabius seine Dik- tatur niedergelegt hatte, schlug Hannibal die Konsuln £. Ämilius Cannä 216 Paullus und C. Terentius Varro in der Schlacht bei Cannä 216 bis zur Vernichtung; 70000 Römer, unter ihnen Ämilius Paullus, deckten das Feld; nur einige Tausend mit Varro entkamen; ein Scheffel voll Ringe (das Abzeichen der römischen Ritter) wurde von dem Schlachtfeld nach Karthago gebracht. b) Zeit des schwankenden Kriegsglückes. Seit diesem glän- zenden Siege begann das Kriegsglück, das Hannibal bisher begleitet hatte, mehr und mehr ins Schwanken zu geraten. Zwar fiel nach seinen großen Erfolgen eine erhebliche Zahl von Städten in Unteritalien, <K?§ ™ Samnium und Campanien, unter ihnen das wichtige Capua, von der römischen Herrschaft ab und schloß sich der Sache der Karthager an; aber die Mehrzahl blieb treu, und Rom, im Unglück nicht ver- zagend, machte die höchsten Anstrengungen und stellte neue Heere unter erprobten Feldherren auf; so sah sich Hannibal, von Karthago unzureichend unterstützt, bald auf die Verteidigung beschränkt. Sein Bündnis mit dem König Philipp V. von Macedonien blieb für ihn erfolglos; M. Claudius Marcellus, das „Schwert Roms", brachte Nola ihm in einem Treffen bei Nola fühlbare Verluste bei. Syrakus, das Syrakus um diese Zeit nach Hieros Tode von Rom abfiel, wurde trotz der 212 geschickten Verteidigung durch den erfindungsreichen Mathematiker