92 Zweites Kapitel. Geschichte der Römer. (s. § 38, 1) wurde nunmehr Pompejus zum Oberfeldherrn gegen Mi- thridates ernannt. Er entschied durch einen nächtlichen Sieg am ^Niederlage' ^ öeren Euphrat (66) den Krieg. Der alte Mithridates tötete sich 66 selbst. Pompejus unterwarf Pontus und Syrien, machte Palästina zinsbar und feierte in Rom einen dreifachen Triumph wegen seiner Siege in drei Weltteilen (über 15 Reiche und 400 Städte). §38. Cicero und die catilinarischeVerschwörung; dasEmpor- kommen Cäsars. 1. Cicero und die catilinarische Verschwörung. M. Tul- lius Cicero, 106 in Arpinum geboren, stammte aus einer ritterlichen Familie und zeichnete sich durch wissenschaftliche Bildung und hohe rednerische Begabung aus; er war eitel und zum Selbstlob geneigt, aber von reinem und edlem Charakter. Als vortrefflicher Verteidiger fand er in vielen Prozessen hohe Anerkennung; im Jahre 70 erhob er eicge0rr8e|9enAnklage gegen Verres, der sich als Statthalter in Sicilien schwerer Erpressungen schuldig gemacht hatte. Das größte Verdienst aber er- warb er sich als Consul durch die Entdeckung der catilinarischen Ver- schwörung; man nannte ihn deswegen „Vater des Vaterlandes". In Rom beabsichtigte nämlich um diese Zeit (63) L. Sergius Catilina, ein Mann aus vornehmer Familie, von hoher geistiger Begabung, aber großer sittlicher Verworfenheit, im Bunde mit einer Anzahl verkommener Menschen den Staat umzustürzen. Cicero, den Catilina t jener vergeblich zu ermorden versucht hatte, ließ die Haupträdelsführer verhaften und hinrichten. Catilina entfloh und fiel dann an der Spitze seines Heeres bei Pistoria. 2. C. Julius Cäsar. Er war geboren 100 v. Chr. und aus altem patricischen Eeschlechte, gehörte jedoch als Neffe der Frau des Marius und als Schwiegersohn des Cimta der marianischen Partei Casars an. Von Sulla war er verfolgt, aber („obgleich in ihm mehr als ein Laufbahn begnadigt worden. Auf einer Reise nach Rhodus wurde er von Seeräubern gefangen, befreite sich aber durch ein Lösegeld von 50 Talenten. Dann verfolgte er die Räuber und bestrafte sie, wie er ihnen gedroht hatte, mit Kreuzigung. Als Quästor war er in dem jenseitigen Spanien; zu Rom gewann er als Adil das Volk durch prächtige Spiele, wurde Oberpriester (Pontifer marimus) und ver-