— 6 — Die freien Männer überließen den Ackerbau den Unfreien und Frauen. (Vgl. Spartiaten und Heloten.) Sie trieben Krieg und Jagd oder lagen müßig in der Halle und hielten Trinkgelage. Hauptnahrung: Milch, Fleisch der Haustiere und besonders des Wildes. 2. Kleidung und Wohnung. Kleidung: Schurz um die Lenden; wollenes Wams. Die Wohlhabenden: enges, leinenes Unterkleid; im Winter Pelzrock. Vor der Schlacht häufig Ablegen der Kleidung. Wohnung: Hölzernes Blockhaus. Statt der Städte Zufluchtsstätten mit Holzring und Wall. Mehr einzelne Gehöfte (Westfalen) als Dörfer. 3. Stellung der Frau und Erziehung der Kinder. Stellung der Frau: Nicht ganz so beneidenswert, wie Tacitus sie int Gegensatz zu den Römern schildert. Lichtseiten: 1. Beiderseitige eheliche Treue. 2. Die Frau war Vertraute und Genossin des Mannes, Friedensstifterin, Priesterin und Seherin. Vgl. Teutouiunen bei Aqnä Sextiä. Schattenseiten: Harte Arbeit war ihr bitteres Los. Ziel der Erziehung: Leibesübnng u. Kriegstüchtigkeit (vgl. die spartanische). Sehr früh Begleitung des Vaters auf der Jagd (Auerochs, Bär, Wolf). Wehrhaftmachung der Jünglinge in festlicher Volksversammlung. 4. Kriegswesen. A. Bewaffnung: Schild und Speer. Andere Waffen, verschieden bei den Stämmen: Lederkoller oder Kettenhemd. Leder- oder Blechhelm. Schwert, Bogen, Keule, Morgenstern, Streitaxt. Angelsachsen noch 1066 bei Hostings Steinaxt. B. Kampfesweise: Fanten überspringen die feindlichen Speere. Keil- oder quadratförmige Schlachtreihe. Mitte: Wagenburg1). Man bestimmte oft Zeit und Ort des Kampfes. z. B. Taginä zwischen Totila und Narses, Soissons 486, Schlacht Ottos II. gegen Lothar von Frankreich. 1) Man gebe Beschreibung einer wirklichen Schlacht, z. B. Schlacht bei „Vesontio" Caesar B. Gr. I, 37—54. Alamannenschlacht bei Straßburg 357. F. Dahn. Braunschweig, Westermann 1880 . Schlacht am Vesuv 552. F. Dahn: Kampf um Rom Bd. IV.