— 73 § 36. Handel und Industrie der Deutschen im Wittelatter. Noch bis ins XI. Jh. konnten ganze Gegenden des inneren Deutschlands mit einem Hausierkasten befriedigt werden. Einfluß der K^reuzzüge: 1. Erweiterung der Bahnen. 2. Vermehrung der Handelsartikel. 3. Vermehrung der Verbraucher. Mit der erhöhten Kultur und Wohlhabenheit wachsen die Bedürfnisse. 4. Nene Einkaufs- und Absatzgebiete. Auch regerer Verkehr der europäischen Nationen unter einander. 5. Belebung der Industrie. 1. Erfindungen und Gewerbe des Ostens im Westen verbreitet. a. Wind- und Wassermühlen. b. Seiden- und Baumwollenweberei. c. Färberei (Indigo). d. Erweiterung der Glasfabrikation: Spiegel- und Fenster- scheiben. e. Zuckerrohr in ©teilten angebaut und Raffinerieen in Venedia 2. Steigerung der Bedürfnisse. 6. Endergebnis: a. In Deutschland wird hervorgerufen der Großhandel. b. Der Handel wird wieder Welthandel. Dieser im Mittelalter beherrscht von Venedig und Genua. (S. 62.) Diese Seestädte bezogen auf folgenden Wegen die orientalischen Waren: 1. Vom Schwarzen Meere aus. Stapelplatz: Byzanz. 2. Auf der alten indisch-phönikischen Straße. Stapelplätze: Die phönikischen Häfen: Akkon, Tyros. 3. Zur See über Ägyptens. Stapelplatz: Alexandria (von 332 v. bis um 1500). Anteil der deutschen Kaufleute am Welthandel: 1. Vertreibung der orientalischen Produkte nach Norden. 2. Lieferung der nordischen Produkte in die Hände der Italiener 3. Lieferung der eigenen Jndustrie-Artikel in den Welthandel. Drei Perioden des deutschen Handels im Mittelalter: I. Die Zeit bis zu den Kreuzzügen. (Vgl. §§ 13 und 20.) Haupt-Stapelplatz: Byzanz. Hauptstraße: Donaustraße. Hauptorte: Lorch, Regensburg, Passau, Wien. II. Das Zeitalter der Kreuzzüge bis c. 1320. Haupt-Stapelplätze: Venedig und Genua. (Byzanz.) . 1) in Spanien, so haben auch in Ägypten die Araber die höchste Bliite der Kultur hervorgebracht.