— 86 — rückenden Brüdern verstärkt, als tapfere Streiter sich niedergelassen hatten. Für diese Hülfe verschaffte er ihnen von dem Herzoge von Neapel ein Landgebiet in Unteritalien, machte sie dort zu Hütern der Mark gegen die Griechen und legte dadurch, ohne es zu ahnen, den Grund zu dem nachmaligen Normannenreiche in Unteritalien, welches eine mächtige Stütze des päpstlichen Stuhles wurde, sowohl gegen die römischen Adelsparteien, als auch gegen den Kaiser. Heinrich war ein äußerst thätiger und frommer Kaiser. Besonders nahm er sich der Kirchen und Klöster an und beschenkte sie reichlich. Die- Kirche zu Paderborn allein erhielt durch ihren eifrigen Bischof Mein- werf*) über hundert beträchtliche Schenkungen von ihm. Er starb im Zähre 1024 auf seiner Burg Gronau bei Göttingen und wurde im Dom zu Bamberg, wo er ein Bisthum gegründet und reich ausgestattet hatte, begraben. An seiner Seite erhielt auch seine Gemahlin Kuni- gunde ihre Ruhestätte. Beide wurden vom Papste Eugen IIL unter die Heiligen versetzt.^ Mit ihm erlosch das sächsische Kaiserhaus, welches während hundert und fünf Jahre dem deutschen Reiche fünf glorreiche Herrscher, nämlich Heinrich I., Otto I., Otto II., Otto III. und Heinrich II., gegeben und das deutsche Nationalgefühl außerordentlich gehoben hatte. Die fränkischen (ober salischm) Kaiser (1024 bis 1125). 31. Konrai, II., der Salier (1024—1039). Nach dem Tode Heinrich's II. zogen, der Sitte gemäß, die deutschen Herzoge und Fürsten, geistliche und weltliche Herren mit großem Ge- folge an den Rhein, den Hauptstrom des Reiches,, in die blühende Ebene *) Dieser, ein Verwandter der königlichen Familie, wie auch sein Freund, der Bischof Bern ward von Hildesheim, waren beide eifrige Be- förderet der Künste und Gewerbe. Von dem letzteren heißt es insbeson- dere: „Er begünstigte nicht nur Maler, Ebenisten, Kunstschreiner, Gold- arbeiter. sondern er verschaffte sich auch jede künstliche Arbeit und jedes Geräth, welches irgend etwas Besonderes an sich hatte, um es seinen dent- schert Künstlern als Muster in die Hand zu geben."