— 81 — 5. £)ic Uttteror&ett maren eine 5(rt SSerbinbung beS Rittertums mit bem 9Jiöndj§mefen; eS maren SBerbrüberungen üon Rittern untereinanber, gur 3eit ber $reu^üge als fräftigfte ©tüfcen ber (Stjriftenmacfjt im 9Korgen= lanbe geftiftet. SDer Örben ber 3ol)annttcr, ber ficf) nacf) feinem patron ober ©einzeiligen SofjanneS, bem Xäufer, benannte, mar aus einem ftöfterlicfjen tanfenfjaufe fjerüorgegangen, melcfjeS italienifcfje ®auffeute fcf)on üor ben $reu^ jügen in ber Rafje beS ^eiligen ©rabeS gegrünbet fjatten. Racf) ber (Eroberung SetufafemS teilten ficf) bie OrbenSbrüber in brei klaffen: Ritter, mefefje gegen bie ©arajenen fämpften, ®eiftlicf)e, melcf)e ben ($5otteSbienft beforgten, itnb bienenbe 93rüber, meldje bie Uranien pflegten, Sfjre £racf)t mar ein fc^marjer Hantel mit meinem $reug. 9?acf) ben ^ren^ügen tieften fie ficf) anf ber ^nfel RljobuS unb 1530 anf ber Snfel äftafta nieber; bafjer f)ieften fie auef) Rf)o= bifer unb Sttaltefer. £)er Orben ber fnnpeiljcrrnt mar nur friegerifcf); ifjr 9?ame leitete ficf) üon bem ^ta|e ifyreS OrbenSljaufeS, mo einft ber Tempel Salomos ftanb, ab. 8f)te iraefjt mar ein meiner Sftantel mit rotem fö'reuge. SDer Crben, beffen üMtglieber meift ^rango|en maren, fiebelte fpäter nad) ^ßariS über, mo baS OrbenSljauS gleichfalls „Le Temple“ Ijieft. 2)er fyabfüd)tige ®önig s$f)iüpp IV. ber ©djöne bejcfyulbigte bie STempfer unermiefener Sßerbrecfjen, fpannte üiele auf bie potter unb üerbrannte anbere, barunter ben ($roftmeifter 3afob üon 3Maty, lebenbig. darauf rift er ifjre reifen Sefitjungen an ficf), unb ber Sßapft löfte ben Orben auf (1312). $)er jDentftyljcrrctt ober Ütariancr Ixittcroröeu mar aus einem Vereine beutfefjer Sßifger gur ^Sffege franfer ®eutfdjen in Serufafem tjeroorgegangen (1128). SUS biefer 23ruberoerein nacf) ber @innaf)me üon S^rufalem buref) ©afabin bie ^eilige ©tabt üertaffen muftte, begab er ficf) in baS Säger ber Äreujfafjrer üor TO on, unb mitfeibige $auf= leute auS Sübecf unb Bremen fcf)fugen f)ier ßefte auS ©egetn für beutfcf)e Traufe auf, melcf)e üon ber marianifdjen 53ruberfcf)aft gepflegt mürben, ^riebrief) üon ©c^maben erfjob ben herein $u einem Ritterorben, unb biefer lieft ficf) perft in Stffon, nacf) ben $reu&$gen in SSenebig nieber. SSon fjier aus mürbe er 1226 üon ben $ßofen gegen bie §eibnifcfjen ^ßreuften §u£)ilfe gerufen. SDurcfj bie Untermerfung unb 33efefjrung berfelben grünbete er baS DrbenSfanb ^reuften, aus metc^em fpäter (1525) baS ^er^ogtum unb noef) fpäter (1701) baS ®önigreid) ^ßreuften f)erüorgegangen ift. 6. Bauern mti) Bürger. @S gab im SD^ittetatter urfprüngtid} jmeiertei dauern, freie unb fyörige (Seibeigene); fie lebten niefjt in gefcfjfoffenen Dörfern, fonbern in meit auSeinanber liegenben ©etjöften. ®aS 2öof)nt)auS mar entmeber aus §0(5, 2et)m unb ©tro^ funfttoS pfammengefügt, ober ein mit einiger 23aufunft au§= geführter ^ac^merf*(Riege^)S8au. ®er freie 23auer unterfcfjieb fic^ äufterlic^ burc^ ba§ lang ^erabmattenbe ^aupt^aar üon bem gefrorenen ßeibeigenen; auc^ burfte nur er, mit bem ©cfjmerte an ber ©eite, ber Sßerfammlung unter bem £olberntann=©e&el)fanbt, ©ejdjictjtgbUber IX. (-Jluegabe für ^aritätifdic ©djulen.) 6