50 Unterwerfung d. Morgenlandes und Begründung eines Weltreiches durch Alexander d. Gr. 336—323. Weise trat allmählich eine Verschmelzung zwischen Abend- und Morgenland ein. Alexander selbst förderte diese, wie er nur Mexander ver- konnte. Er vermählte sich mit Roxane, der Tochter eines asiatischen Lchkn Mw Satrapen; auf den großen Hoffesten erschien er im langen persischen Vfftn Roxane"' Königskleide, und wer sich ihm nahte, mußte, ob Perser oder Grieche, nach asiatischer Weise einen Kniefall thun und den Saum seines Gewandes küssen. Den Macedoniern, die gewohnt waren, mit ihrem Könige zu¬ sammen beim Gelage zu sitzen, erschien das knechtisch. Eine Ent¬ fremdung zwischen ihnen und ihrem Herrscher trat ein und machte Philotas macht sich auch nach außen hin geltend. Einmal kam es sogar in seiner ?en Al^an7ttsnächsten Umgebung zu einer Verschwörung gegen sein Leben: sie 8e8enße6enan er wurde entdeckt, und Philotas, der Sohn des Parmenion, seines tüchtig¬ sten Generals, büßte mit dem Leben. Ein anderes Mal wurde er bei einem Gastmahle von seinem Lebensretter Klitns gegen seinen Klitus wird von Vater Philipp sehr zurückgesetzt und mit maßlosen Reden beleidigt. Da Mexander ^im konnte er nicht mehr an sich halten, entriß einer der Wachen die Lanze orn ge e ^ stieß sie jenem ins Herz. Seine Reue über die That war so groß, daß er drei Tage lang Speise und Trank verschmähte. § 43. Zug ins Jndusland. Heimkehr und Tod. 1. Freundliche und feindliche Beziehungen mancherlei Art verbanden das Gebirgsland mit dem reichen Tiefland des Indus und seiner Nebenflüsse, dem Fünfstromland, von dessen Herrlichkeiten die Bergvölker nicht genug erzählen konnten. So zog denn auch Alexander, dem Laufe des 327 Alexander Kabul folgend, im Frühjahr 327 mit seinem Heere hinab, um es unternimmt einen unterwerfen. Mit Hilfe des Königs Täxiles besiegte er dessen L'd--sL Nachbar und Nebenbuhler, den König Pörus, dessen Kriegselesauten MUß aber auf ^u Macedottient wie wandelnde Türme erscheinen mochten. Porus 2n h!imk7hren° selbst fiel in Alexanders Hände, behielt aber sein Reich als abhängigen Staat. 2. So kam Alexander bis an den Hyphasis, den vorletzten Fluß des Fünfstromlandes. Da weigerten die Soldaten den Weiter¬ marsch, und der König war klug genug, nachzugeben. Er errichtete den heimischen Göttern zwölf hohe Altäre und zog dann stromabwärts bis zur Mündung des Indus. Von hier fuhr er noch ein Stück in den Ozean und brachte dort Poseidon ein Opfer zum Zeichen, daß auch dieses Meer fortan griechischen Göttern gehöre. Dann ließ er die Flotte mit einem Teil des Heeres unter dem Admiral Nearchos die Küste entlang segeln; den anderen führte er selbst unter großen Entbehrungen durch die gedrosische Wüste. 325 kam er wieder am Euphrat an. • 3. Die nächste Zeit war der Bestrafung der Aufständischen und Festigung der Herrschaft sowie der Arbeit an der weiteren Verschmelzung Asiens mit Griechenland gewidmet. Die Alexanderstädte mehrten sich; zahlreiche