Der Feldzug des Xerxes zur Uuterwerfung Griechenlauds. 41 2) Die Rüstungen des Königs A'erxes. In Persien war auf Darius sein Sohn Xerxes in der Regierung gefolgt. Er beschloß, die Widerspenstigen unter den Griechen durch seine Übermacht zu erdrücken und betrieb daher mit großem Eifer die Rüstungen zu einem neuen Krieg. Zu Lande und zu Wasser wollte er mit gewaltigen Heeresmassen gegen Athen sich wenden. Mehrere hunderttausend Mann zog er in Kleinasien zusammen und brach an ihrer Spitze im Frühjahr 480 von Sardes aus nordwärts aus, um auf zwei Brücken, die er mit großen Kosten über den Hellespout hatte schlagen lassen, nach Europa hinüberzuziehen. Dazu kam eine Kriegsflotte von über 1200 Dreiruderern und einigen tausend Lastschiffen. Um ihnen ein ahn- liches Unglück zu ersparen, wie es die Flotte des Mardonius be¬ troffen hatte, wurde die Landzunge, an deren Ende der Athos empor¬ ragt, an ihrer Wurzel durchstochen und eine Durchfahrt geschassen. 3) Leonidas in den Thermopylen. Diejenigen griechischen Staaten, welche lieber den gefährlichen Kampf wagen als ihre Unabhängigkeit preisgeben wollten, schickten, als sie vom Zusammenzug der persischen Truppen in Kleinasien hörten, Gesandte zu einer gemeinsamen Beratung aus den Isthmus. Hier wurde der Oberbefehl zu Wasser und zu Lande den Spartanern übertragen, obwohl zur See der Vorrang den Athenern gebührt hätte, da sie die meisten Schiffe stellten. Zuerst gedachte man die Perser am Tempethal aufzuhalten. Als man sich aber überzeugte, daß diese Stellung nicht gehalten werden könne, entschied man sich dafür, dem Xerxes den Eingang nach Mittelgriechenland zu versperren. Diesen bildete die am Südrande des malischen Meerbusens hinführende Straße. Dadurch, daß hier die Felswände steil abfallend fast unmittelbar ans Meer herantraten, entstand ein uneinnehmbarer Engpaß, der an zwei Stellen bloß eines Wagens Breite hatte. Nach den warmen Quellen, welche zwischen den beiden engsten Stellen hervorsprudeln, führte er den Namen Thermop^lii (= Warme Thore).