Sechstes Kapitel. Die Geschichte der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden. 1500-1648. Erster Abschnitt. Erfindungen und Entdeckungen. Gründungen. 1. Der Kompaß. Die alten Völker kannten nur die Küstenschiff- fahrt; auf das weite Meer durften sie sich nicht hinauswagen, da sie keine anderen Wegweiser hatten, als bei Tage die Sonne und des Nachts die Sterne. Nachdem aber die Magnetnadel erfunden und die ^Winkel- mesfiwß durch ben Nürnberger Martin Behairn, der auch den ersten Globus angefertigt hat, wesentlich verbessert war, konnten weite Seereisen unternommen werben. Die Seelente fuhren in das offene Weltmeer hin- ans, lernten anbere Länder und Völker kennen,- unb so führte mittelbar bie Erfinbnng des Kompasses zu den großen Entdeckungen am Enbe des 15. Jahrhunderts. Den Chinesen war der Kompaß bereits im zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt bekannt, im zwölften benutzten ihn die Spanier und Jta- liener, in England und Frankreich kam er im dreizehnten Jahrhundert in Gebrauch. Der Italiener Flavio Gioja, der zu Anfang des vier- zehnten Jahrhunderts lebte, und dem die Erfindung des Kompaffes zu- geschrieben wird, soll ihn wohl nur gebrauchsfähiger gestaltet haben. 2. Das Schießpulver. Die Bereitung des Schießpulvers aus Schwefel, Salpeter und Kohle beanspruchen die Chinesen als eine Erfin- dnng ihres Volkes. Das griechische Feuer, das bei der Verteidigung Constantinopels gegen die Araber benutzt und auf die feindlichen Schiffe geschleudert wurde, wird vielleicht in ähnlicher Weife zusammengefetzt fein wie das Pulver. Den Arabern in Spanien war es bereits im drei¬ zehnten Jahrhundert bekannt, in Deutschland wird seine Erfindung von der Sage dem Franziskanermönche Berthold Schwarz* einem gebo-