Geschichte der Griechen. 113 botschaft von dem Untergang des Heeres auf, welches man mit so vielen Hoffnungen nach Sicilien geschickt hatte. Aber auch aus Sparta mußte Alcibiades entfliehen, da er den Verdacht der Spartaner erregt hatte. Er flüchtete nach Asien, wußte den Athenern einige Vortheile zu verschaffen und seine Zurück- Berufung zu bewirken. Mit ungeheurem Jubel ward er wieder auf- Alcibiades genommen und an die Spitze des Heeres gestellt; allein das Glück beruftn'und verließ ihn. Nach mehreren großartigen Siegen unterlagen die wieder ver- athenischen Truppen einmal in seiner Abwesenheit; man gab Alci- an"' biades die Schuld und verbannte ihn für immer. Athen hatte sich seines besten Feldherrn beraubt und mußte bald erfahren, daß es nunmehr dem gefährlichen Gegner nicht mehr gewachsen war. Der spartanische Feldherr Lysander überrumpelte bei dem Ziegenfluß (Aegospotamos) die sorglosen Athener, welche die Warnungen des Alcibiades in thörichter Weise verlacht hatten, und vernichtete beinahe die ganze Flotte Athens (405). Diese Nieder¬ lage hatte für Athen die traurigsten Folgen: die Bundesgenossen fielen ab, Athen selbst ward von Lysander erobert und verlor feine Nach der Nie. Mauern. Die alte Verfassung ward abgeschafft, eine spartanische ^enemer- Besatzung in die Stadt gelegt und die Regierung dreißig Aristo- dm 33 Ty- kraten (Tyrannen) übertragen, welche im Sinne der Spartaner ^"n"ein= regieren sollten. Allein da sich dieselben schändliche Willkür gegen gesetzt, das Leben und Eigentum der Bürger erlaubten, so wurden sie bald wieder gestürzt (403). Die Spartaner hatten gefürchtet, Alcibiades könne zurückkehren und die dreißig Tyrannen stürzen, welche ihm nach dem Leben getrachtet. Glücklich war er anfangs ihren Nachstellungen entronnen und zu einem persischen Satrapen entkommen; allein hier erreichten ihn gedungene Mörder. Diese umstellten das Haus, welches er mit Alcibiades feiner Freundin Timandra bewohnte, zündeten es an und schössen ihn, als er sich zu retten versuchte, aus einem Hinterhalte mit ver- Mörder, gifteten Pfeilen nieder. §. 22. Mrofes, dk weiseste unter den grietfiifcfien Mtosoplim. Sokrates, der Sohn des Bildhauers Sophroniskus und der Sokrates Hebamme Phänarete, war in Athen 470 v. Chr. geboren. In feiner tn 3ttt,c"' Jugend betrieb er die Kunst feines Vaters und erwarb sich dabei allerlei Kenntnisse. Als Staatsbürger erfüllte er treu feine Pflichten, zog als tapferer und gehorsamer Krieger mit ins Feld und rettete einmal seinem Schüler Alcibiades das Leben. Casfian's Geschichte. I. 5. Stuft 8