— 146 — zu dem Herrscher empor, der ihm seine Lehen als erbliches Eigen¬ tum zusprach. 1039 In vollem Wirken starb Konrad zu Utrecht; er ruht in dem schönen Dom, den er im heimatlichen Speier begründet. 2. Auch sein jugendlicher Sohn Heinrich III. war ein kraftvoller Kriegsmann. Der Wendenherzog von Böhmen und der König von Ungarn mußten barfuß und knieend ihre Länder von ihm als Lehen nehmen; als der König von Frankreich bei einer Zusammenkunft unweit Sedans ihn unredlicher Gesinnung beschuldigte und Lothringen verlangte, warf er ihm den Fehde- handschuh hin, worauf der Franzose nächtlicher Weile entwich. Von seiner Mutter Gisela hatte Heinrich tiefe Frömmig- feit geerbt. Nach siegreicher Schlacht sank er wohl im härenen Büßerhemde barfnß vor einem Reliquienschreine nieder zu brün- stigem Geber; das Heer folgte seinem Beispiel; „alle verziehen allen". In Frankreich verboten die Bischöfe bei Strafe einer Pilgerfahrt nach Jerusalem die Fehden des rauflustigen Adels an den durch Christi Seiden und Auferstehung geheiligten Wochen- tagen (von Mittwoch abends bis Montag früh), sowie in der Advents- und Fastenzeit. Mehr als dieser „Gottesfriede" (treuga dei) wirkte in Deutschland König Heinrichs Vorbild. In Kon- stanz verkündigte er von der Kanzel, er verzeihe allen seinen Feinden, und nach seinem Vorgange standen die Großen ab von Kampf und Blutrache. An seinem Hoflager konnte sich jeder Deutsche bei Richtern eigenen Standes Recht holen. 3. Auch gegen Anstößigkeiten in der Kirche schritt er ein. Drei Päpste stritten um die Herrschaft der Christenheit. Da zog der König mit Heeresmacht blitzschnell über die Alpen' und ließ auf den Synoden zu Sutri uud Rom alle drei absetzen. Ein würdiger deutscher Bischof bestieg den Stuhl Petri und 1046 krönte seinen jungen Herrn am Weihnachtsfeste zum Kaiser. Konrad II. hatte vou neu eingesetzten Bischöfen, gleichsam als Kaufpreis für ihre Würde, eine Steuer erhoben. Diese „Simonie" schaffte Heinrich ab. Er bestritt die Kosten seines Hofhaltes mit den Silbererträgen seiner Bergwerke im Harz; denn immer mehr kam damals das bare Geld in Gebrauch. 4. Im Harze baute er sich eine Reihe fester Pfalzen; Goslar mit seinen wildreichen Forsten wurde sein Lieblingssitz. Auf 1056 der Burg Bodfeld starb der kaum vierzigjährige Monarch in den Armen Papst Viktors II., des vierten Deutschen, der ihm seine Erhebung verdankte. Sein Sohn und Nachfolger Hein- rich IV. war erst sechs Jahre alt.