Griechische Geschichte. I. Das Land. 1. Die Verteilung von Land und Wasser. Die Balkanhalbinsel reckt ihren schmalen südlichen Teil wie eine tiefgefurchte und durch¬ brochene Knochenhand in die See. Es sieht aus, als ob diese Hand einst mit gewaltigem Wurfe zahlreiche große und kleine Inseln über das Ägäische Meer bis an die Küste von Kleinasien verstreut habe. Abseits geflogen erscheint die langgestreckte Insel Kreta, die sich wie ein Riegel vor dieses Binnenmeer schiebt. Ihr kleineres Abbild, Enböa, schmiegt sich weiter nördlich an die Halbinsel Ättika an. Zu der Kette von Eilanden, die ihre Fortsetzung nach Süden hin bildet, gehört das kleine, aber berühmte D elo s. Von .dem Jnselkranze, der die Küste K l e i n a s i e n s umsäumt, sind am bedeutendsten: Rhodos, Sämos, Chios und Lesbos. Durch den tiefeingeschnittenen Busen von Korinth wird der grobgezackte Peloponnes fast ganz vom Festland getrennt. Seine Gestalt wiederholt sich in der Halbinsel Chaleidice (Chalkidike), die an der Küste von Macedönien Makedonien) klebt. Zahlreiche Buchten der steilen Küste geben vortreffliche Häfen ab. Die meisten und besten liegen an der Ostseite. Von ihnen ge- leiten große und kleine Inseln wie Brücken nach Kleinasien hinüber und weisen vor allem auf den Verkehr mit diesem Lande hin. Die schmale Pforte des Hellespönts führt an der Küste Thräcieus (Thrakiens) vorbei in die sackartige Propöntis; aus ihr leitet der Bosporus (Bosporos) in den größeren Pöntus Euxiuus (Poutos Euxeiuos). Die Westküste zeigt nicht so viele Buchten und Vorsprünge; an ihr liegen imJönischenMeere auch weit weniger Inseln wie an der Ostseite; die bekanntesten sind das kleine Jthaka und das statt- Frouing und Müller, Lehrbuch der Geschichte. I. 1