— 25 — und in Tempeln, wo die Bildsäulen der Götter prangten. Die Orakel (das des Zeus zu Dodona und das des Apollo zu Delphi) sollten ihm den Willen der Himmlischen offenbaren. Zweiter Zeitraum. Das Zeitalter der Wanderungen und der Gesetzgebung. Von der dorischen Wanderung bis zu den Perserkriegen 1100—500. § 11. Die Wanderungen und die Kolonieen. 1. Eine große Umwandlung der bisherigen Verhältnisse Grie¬ chenlands führten die Wanderungen herbei, die um d. I. 1100 o. Chr. von Norden her ihren Anfang nahmen. a. Thessalische Wanderung. Von einbrechenden Stämmen verdrängt zogen die Thessalier aus Epirus über den Pindus in das Thal des Penens, das seitdem Thessalien hieß. b. Böotische und dorische Wanderung. Ein Teil der Ein¬ geborenen, die von den Thesialiern verdrängt wurden, wanderte nach Süden in das Gebiet des Cephissus, das man nun Böotien nannte, während der Stamm der Dorier vom Piudus her den Deta über¬ stieg und in dem nach ihm genannten Doris Wohnsitze nahm. Hier blieb aber nur ein Bruchteil der Eingewanderten zurück; die Masse der Dorier unter der Führung der Herakliden Temenus, Kresphontes und Aristodemus, und mit ätolischen Scharen unter Oxylus verstärkt, zog von Naupaktus aus, an der schmälsten Stelle des korinthischen Meerbusens, nach dem Peloponnes. In längeren Kämpfen mit den hier wohnenden Achäern eroberten die Aetolier Elis, dagegen gründeten die Dorier im Süden die Staaten Lakonien, Messenien und Argos. Die verdrängten Achäer wichen nach der Nordküste, jetzt Achaia genannt, zurück und veranlaßten die hier seßhaften Ionier zur Auswanderung nach dem stammver¬ wandten Attika. 2. Durch die Wanderungen waren auch die anderen griechischen Stämme in eine große Bedrängnis geraten, so daß einzelne derselben sich dazu entschlossen, über dem Meere neue Wohnsitze zu suchen. Vor allen gründeten die I o ui e r auf der Westküste Kleinasiens blühende Kolonieen,