- 157 — V > Ebenen an der Marne und der Aube unweit Trohes in Frankreich) zurück, 451. Aetius selbst aber wurde von seinem feigen Kaiser mit eigener Hand ermordet. Bald nachher kamen Wandalen unter ihrem Könige Geiserich von Nordafrika herüber nach Rom und Plünderten vierzehn Tage lang die durch den Raub so vieler Völker überreich gewordene Stadt, 455. Von nun an geboten über Rom und Italien die deutschen Heerführer, die an der Spitze der in Kriegsdienst genommenen Völker standen. Diese setzten die Kaiser ein und ab, bis sie selber wieder von anderen Söldner scharen gestürzt wurden. Endlich entthronte solch ein deutscher Heerführer, Odöwäkar. den letzten dieser Schattenkaiser, einen Knaben, der wie zum Spott auf Roms frühere Größe Romulus Augustulus hieß, und machte damit dem weströmischen Reiche ein Ende, 476 n. Chr. Das oftrümische 476« Reich aber bestand, freilich ohne den Ruhm und die Kraft des alten Römerreichs, noch fort, bis endlich 1453 durch die Türken Konstantinopel erobert wurde. So war der alten Welt, deren Bildung im Morgenlande be= gönnen, deren Geistesleben in Griechenland sich aufs schönste entwickelt und deren Macht im Römerreiche sich am glänzendsten entfaltet hatte, ihr Ziel gesetzt. Aber aus dem Morgenlande kam und blieb uns die Religion, aus Griechenland der herrlichste Schatz der Kunst und des Wissens, aus Rom die Ordnungen des Staates und des Rechtes als lebensvolle Keime für alle Zeiten. — In die Geschichte waren an die Stelle der alten Völker nun die Deutschen eingetreten, nicht bloß als Zerstörer des Alten, sondern berufen und befähigt, alles, was nach Gottes Ratschlüsse als ewiges Erbe den Völkern bleiben soll, aufzunehmen und weiter der Vollendung entgegenzuführen.