Friedrich Wilhelm III. 61 von den Kirchen Leipzigs Siegesgeläute veranstalten ließ. Aber wie täuschte er sich! Er selbst mußte bald nachher wieder zurück- weichen, und eben in dieser Stunde wurde sein Heer im Norden der Stadt von Blücher geschlagen. Fast noch blutiger als im Süden wurde hier gekämpft. Die tapseren Preußen nahmen dreimal im Sturme das Dorf Möckern und mußten es drei" mal wieder räumen. Zuletzt aber drangen sie siegreich vor und trieben die Franzosen aus Leipzig zurück. Der folgende Tag, ein Sonntag, verlies ohne Kamps. Napoleon bot den Frieden an, wnrde aber von den Verbündeten zurückgewiesen/ denn sie wollten sich nicht mit einem halben Siege begnügen. So entbrannte am dritten Tage der Kamps von neuem. Diesmal wurde am blutigsten um das Dors Probstheida gestritten. Die Verbündeten stürmten dreimal vergeblich gegen dasselbe an. Dagegen drangen dieselben an andern Stellen siegreich vor/ auch gewannen sie während des Kampfes neue Hilfe; denn die Sachsen und Württemberger, welche es bisher mit Napoleon gehalten hatten, traten zu ihnen über. Napoleon, welcher in der Nähe einer halb zerschossenen Windmühle alles übersah, bemerkte dieses und gab gegen Abend den Besehl zum Rückzüge. Am andern Morgen drangen die Sieger in die Stadt selbst ein, und unter den Fliehenden entstand ein" wirres Gedränge. Napoleon selbst konnte nur aus Nebenwegen die Stadt verlassen. Denn alles drängte in wilder Hast zurück, um sich zu retten. Der Rückweg führte über die Elster, und die Fliehenden erlitten bei dem Übergange über diesen Fluß starke Verluste. In der Verwirrung wurde nämlich die Brücke über denselben zu srüh gesprengt, und alles, was sich aus und neben der Brücke besand, flog in die Lust/ viele wurden in die Elster gedrängt. Durch diesen (Steg gewann unser Vaterland die Freiheit wieder. Napoleon floh eiligst dem Rheine zu, um wenigstens Frankreich zu schützen. Aber der Sieg war mit großen Opfern erkauft. Denn 80 000 Tote und Verwundete bedeckten das blutige Schlachtfeld. An den Hauptpunkten desselben erheben sich jetzt Denkmäler, als stete Mahnzeichen für uns, einig und