A. Hus der grieebtfeben Götter- und Beiden fage. I. Herkules. a. Die Jugend des ßcrhules. Herkules war geboren in der griechischen Stadt Theben. Seine Mutter Alkmene war eine griechische Fürstin. Der Vater des Herkules war Zeus (I ü p p i t e r), der König der Götter. Dieser wohnte auf dem Berge Olympus in einem Herr- lichen Palaste. Da saß er auf einem Throne, das Zepter in der Hand, und neben ihm ein Adler, der Blitze im Schnabel trug. Denn Zeus herrschte als König nicht nur über die Götter, sondern auch über die Menschen, und wenn er sah, daß diese unrecht handelten, so schleuderte er oft vom hohen Olympus einen Blitz herab, der den Frevler niederstreckte. Der Zugang zu dem Olympus war nur den Göttern gestattet, die sich auch oft dort einfanden, um mit Zeus zu beraten. Dann lagerten sie sich mit ihm zum Mahle, wobei sie Ambrosia schmausten und Nektar tranken: bedient wurden sie von dem schönen Knaben G a n y m e d und der lieblichen Jung- frau Hebe. Neben Zeus thronte seine himmlische Gemahlin Hera (I ü n o), die stolze Götterkönigin. Alkmene, die irdische Gemahlin des Zeus, wohnte in Theben; in dieser Stadt wuchs der kleine Herkules heran. Schon in der Wiege war sein Leben bedroht. Denn Hera haßte den Sohn der Alkmene und wollte ihn verderben. Als einst die Wärterin den Knaben allein gelassen hatte, wälzten sich zwei Schlangen, die Hera gesendet hatte, ins Zimmer, umschlangen den Knaben in der Wiege und wollten ihn ersticken. Aber das Kind ergriff die beiden Schlan- gen, und so groß war die Kraft der kleinen Fäuste, daß sie den Schlan- gen die Kehle zudrückten, bis die Tiere erstickt waren. Als die Wär- terin zurückkam, lagen die Schlangen tot neben der Wiege, in welcher ber Knabe friedlich schlummerte. Die gewaltige Kraft, die Herkules von seinem Vater geerbt hatte, wuchs von Jahr zu Jahr. Bald war er der größte und stärkste unter allen Knaben der Stadt Theben; keiner konnte es ihm im Ringen, Laufen und Springen gleichtun; er war der geschickteste Bogel, Geschichte für Sexta. 1