3. Der Siebenjährige Krieg 1756—1763. 29 ihm Schlesien wieder zn entreißen, sobald sie sich dazu kräftig genug fühlen würde. Darum beschloß er seiner Gegnerin im Angriff zuvorzukommen und begann den zweiten schlesischen Krieg. Im Jahre 1745 besiegte er die Österreicher bei Hohen¬ friedberg, wo sich die preußische Eeiterei glänzend hervortat, und dann noch mehrere Male, so daß Maria Theresia am Weih¬ nachtstage 1745 im Frieden zu Dresden von neuem auf Schlesien, verzichtete, wogegen Friedrich ihren Gemahl Franz I. als Kaiser anerkannte. So hatte Friedrich ohne fremde Hilfe über die Großmacht Österreich gesiegt und damit dem kleinen Preußen eine Stellung unter den Großmächten verschafft. Man nannte ihn nun allgemein den Großen. 3. Der Siebenjährige Krieg 1756—1763. Zehn Jahre durfte nun Friedrich der Friedensarbeit für sein Land leben. Dann mußte er noch einmal das Eroberte in einem Kriege von sieben langen Jahren verteidigen. Maria Theresia hatte den Frieden zu Dresden immer nur als Waffenstillstand betrachtet. Da sie erkannt hatte, daß sie allein gegen Friedrich nichts ausrichten konnte, suchte sie einen •großen Bund gegen ihn zustande zu bringen. Zunächst schloß sie ein Bündnis mit Rußland, wo Elisabeth, die Tochter Peters des Großen, regierte. Dann gelang es ihr auch Frankreich auf ihre Seite zu bringen. Damals besaß Frankreich ein gewaltiges Kolonialgebiet in Nordamerika, in Canada und den heutigen Vereinigten Staaten. Dort aber hatten auch die Engländer Kolonien zu gründen begonnen und gerieten mit den Franzosen darüber in Streit. Nun aber war damals der König von England zugleich Kurfürst von Hannover; und wenn England mit Frankreich der Kolonien wegen in Krieg geriet, so war zu erwarten, daß Frankreich Hannover angreifen würde. Dann aber war der natürliche Schützer Hannovers Preußen. Mit Rücksicht darauf schloß der König von England mit Friedrich einen Vertrag, und das veranlaßte wieder Frankreich auf Seite Maria Theresias zu treten. Auch des Kurfürstentum Sachsen war an dem Bunde gegen Friedrich beteiligt.