Dritter Hauptteil. Geschichte der Römer. § 69. Einleitung über Volk und Land der Römer.') (Vgl. Karte Illb.) 1. pie Wedeutung der Wömer. Während sich das Volk der Griechen _burch seine geistige Kultur zu einer weltgeschichtlichen Stellung erhoben hatte, sind die Römer, die Bewohner Roms und der italischen Halbinsel, das gewaltigste Herrschervolk ber alten Welt geworden. Von kleinen Anfängen ausgehend, haben sie allmählich sämtliche Länder des Mittelmeeres zu einem einzigen, fest gefügten Staate vereinigt. Kraft seiner Einrichtungen hat das Römerreich nicht nur selber eine uu- gewöhnlich lange Dauer erlebt, sondern auch weit über die Zeit seines Bestehens hinaus den ferneren Gang der Weltgeschichte und die gesamte Kultur des Abendlandes beeinflußt. Die kulturelle Bedeu tung des Römervolkes stellt sich in folgenden Haupt- gesichtspunkten dar: a) die römischen Staats- und Rechtsordnungen haben allen Mittelalter- lichen wie modernen Staatswesen Europas zur Grundlage gedient; b) indem die Römer sich die Kultur der Griechen aneigneten und fort- Pflanzten, haben sie dieselbe den Völkern des Abendlandes erhalten und vermittelt; Hauptsächlichste Quellen der römischen Geschichte sind (außer zahlreich er- haltenen Inschriften und Münzen) die bei § 107 aufgeführten Schriftwerke in latei- nischer und griechischer Sprache, deren älteste indes nicht weiter zurückreichen als etwa bis auf 200 v. Chr.