§ 142. Der Deutsche Krieg 1866. 195 sprach die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat aus (§ 140, 5). Abermals erwachte in Maximilian II. die lebhafteste Sympathie für die in ihren heiligsten Gütern bedrohten deutschen Stämme. Er wirkte nach Kräften für die Anerkennung Friedrich vonAugusteuburgs, wollte, daß der Deutsche Bund die endgültige Regelung der vielumstrittenen Angelegenheit in die Hand nehme und kehrte, um erfolgreicher für die Interessen der Elbherzogtümer eintreten zu können, mitten im Winter aus Rom, wo er Wiederherstellung seiner geschwächten Gesundheit gesucht hatte, nach München zurück. Er sollte den Ausgang des Dänischen Krieges nicht mehr erleben. Unerwartet schnell überfiel ihn ein schweres Leiden und führte am 10. März 1864 seinen Tod herbei. — Groß war der Schmerz des treuen Bayernvolkes über den Verlust des edlen, menschenfreundlichen und gewissenhaften Mon¬ archen, zu dessen Gedächtnis von der dankbaren Liebe der Untertanen in der Maximilianstraße in München ein herrliches Denkmal errichtet wurde. B. Die Mieöerdegründung der deutschen Einheit 1866-1871. § 142. Der Deutsche Krieg 1866* 1. Die längst von allen Deutschen herbeigesehnte Befreiung der nordischen Brüder vom dänischen Druck war vollzogen, eine endgültige Entscheidung aber über deren ferneres Geschick noch lange nicht ge- troffen. Die Lösung der Frage, was jetzt mit den Herzogtümern geschehen solle, stieß vielmehr auf große Schwierigkeiten, ja sie führte zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen den Mächten, die eben durch gemeinsames Vorgehen den ersten größeren Erfolg in der aus- wärtigeu Politik seit 1815 erreicht hatten. Die Ursache davon lag in der Verschiedenheit der Ziele, welche die beiden Großmächte P^ußens^ZiÄ im Hinblick auf die Herzogtümer verfolgten. Österreich erstrebteauf die Errichtung eines selbständigen Bundesstaates mit voller Souveräui- "5eräD9tumer' tat unter dem Prinzen Friedrich von Augustenburg. Preußen dagegen hielt die bloße Entstehung eines neuen Kleinstaates nicht für einen angemessenen Lohn für die im Kriege gebrachten Opfer und war zur Anerkennung des Augustenburgers nur bereit, wenn dieser ausreichende Zugeständnisse mache, nämlich die Oberhoheit über die gesamten militärischen und maritimen Kräfte des Landes an Preußen übertrage und feine Zustimmung dazu gebe, daß Schleswig- Holstein in den Zollverein eintrete und daß sein Post- und Tele¬ graphenwesen mit dem preußischen verschmolzen werde. 2. Sowohl Österreich als auch der Prinz von Augustenburg