28 Chlodowech: Begründung des Frankenreiches. Krieg gegen Alamannen. einnahmen. Die großen Taten der Völkerwanderung aber bilden den Hintergrund des Nibelungenliedes, das uns von Chriemhilde, von dem Drachentöter Siegfried und den Burgunderkönigen, von König Etzel, Dietrich von Bern und anderen Helden erzählt. Dcrs Mittelster. 3. Chlodowech; 481-511. a. Begründung des Frankenreiches. Auf den Trümmern des unter-- gegangenen weströmischen Reiches gründeten allein die Franken eine dauernde Herrschaft. Sie zerfielen in salische und ripnarische Franken; jene wohnten im nordöstlichen Gallien, zwischen Maas und Somme, diese zu beiden Seiten des Niederrheins. Von ihren Feinden wurden sie als die treulosesten und grausamsten aller Menschen bezeichnet. Der erste christliche König dieses noch heidnischen Volkes war Chlodowech, der als fünfzehnjähriger Jüngling seinem Vater in der Regierung folgte und der Gründer des Frankenreiches wurde. Zunächst brachte er die in mehrere Stämme gespaltenen salischen Franken unter seine Herrschaft; mit ihnen begann er die Eroberung Galliens. Nach dem Untergange des Römerreiches hatte sich in Mittelfrankreich noch ein Teil der Provinz Gallien gehalten, über den ein Statthalter selbständig gebot. Nach germanischer Sitte forderte Chlodowech denselben auf, Ort und Zeit der Schlacht zu bestimmen. Er siegte, sein Gegner floh zum Könige der Westgoten, der ihn treulos dem Chlodowech auslieferte. Dieser ließ ihn hinrichten, nahm das Land bis zur Loire in Besitz und verlegte seinen Herrschersitz nach Paris. b. Krieg gegen Alamannen und Westgoten. Chlodowechs Gemahlin stammte aus Burgund und war Christin, während er noch im Heidentum „fit i lebte. Sie drang wiederholt, aber vergeblich in ihn, auch Christ zu werden, bis er sich in einem Kriege gegen die Alamannen dazu entschloß. Diese hatten sich nach dem Abzüge der Burgunder (S. 24) auch über die linke Rheinseite und zugleich nach Süden über die Schweiz ausgebreitet und drängten auch den Rhein abwärts. Als sie hier die ripuarischeu Franken angriffen, kam Chlodowech seinen Brüdern zu Hilfe. Links vom Rheine, vielleicht unfern Koblenz, kam es zur Entscheidungsschlacht. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Alamannen; da rief 49H Chlodowech: „Hilf mir, Jesus Christus, den sie den Sohn Gottes nennen: c/r'J ohnmächtig sind meine Götter, die denen nicht helfen, welche ihnen dienen. Wenn du mir in dieser Not beistehst, will ich an dich glauben!" Chlodowech siegte, und der Alamannenherzog fiel. Damit war dem Vordringen