— 26 — Durch diese beständigen Angriffe und durch die überhandnehmende Aufnahme germanischer Scharen in die Legionen wurde das römische Stalsgebäude in seinen Grundfesten so erschüttert, daß es beim ersten Stoße zusammenbrechen mußte. Dieser Stoß erfolgte durch die sogenannte Völker¬ wanderung. II. Völker - Wander » ng. §. 9. Wesen und Einteilung. Ursachen: 1. Der Hunger — d. h. Übervölkerung der germanischen Stämme in Folge des allgemeinen Uebergangs zu se߬ haftem Ackerbau. 2. Der Druck der nachdrängenden Hunnen und Slaven. Wesen 4): 1. Nicht freiwillige Wanderung, sondern langsames Hin- und Herschieben nach von außen bestimmten Richtungen. 2. Allmähliche Ausbreitung der germanischen Völker nach Süden und Westen über die römischen Provinzen und schließlich über Italien. 3. Diese Ausbreitung teils im Wege der Eroberung, teils der friedlichen Aufnahme als Grenzer-Kolonien mit strengerer oder gelinderer Abhängigkeit von 9iom. (Dazu einzelne Abenteuerfahrten von Gefolgschaften.) Einteilung: 3 Perioden: A. Vom Beginn bis Alarich's Tod 410. . B Von der Anstedlung germanischer Völker in Gallien und Spanien bis zum Eindringen der Angelsachsen in Britannien 449. C. Von dem Zuge des Attila bis zur Zerstörung des weströmischen Reiches. §. 10. Verlauf. A. 375 Eindringen der Hunnen in Europa durch das Völkertor zwischen Ural und Kaspi-See. 1) Nach F. Dahn, „Ueber Ursachen, Wesen und Wirkungen der sogenannten Völkerwanderung." Bausteine I. p. 282.