26 Erster Zeitraum: 113 v, Chr. bis 486 n. Chr. Neckar in diesen mündet. Die wildeste Zerstörung begleitete seinen Zug. Wohin sein Roß den Huf setzte, sagt ein alter Spruch, da wuchs kein Gras mehr. Die Städte am Rhein und in Gallien sanken in Asche; die blühendsten Lande wurden in Wüsten verwandelt. Tief in Wäldern und Höhlen suchten die aufgeschreckten Bewohner Rettung vor den Barbaren. Schlacht auf den katalaunischen Feldern <*5 v Schon war Attila bis vor Orleans gerückt und be- drohte auch diese Stadt mit dem Untergang. Da näherte sich noch eben zu rechter Zeit ein Entsatzheer unter dem Römer Aötius. Dieser tapfere Feldherr verfügte nur über eine kleine römische Schar. Aber er hatte die heldenmütigen Westgothen zum Kampf gegen die Hunnen gewonnen; auch Züge von Franken, Burgundern, Allemannen und Alanen waren zu ihm gestoßen. In einer weiten Ebene der Marne, auf den katalaunischen Feldern, wurde eine große Völkerschlacht geschlagen. Beide Heere stritten mit un- erhörter Erbitterung und Wut. Auf Seite der Westgothen fiel der greise König Theodorich. Aber gerade sein Tod entflammte die Westgothen zur fürchterlichsten Blutrache. Unwiderstehlich stürmten sie vor. Attila mußte weichen. Wie ein von Jägern bedrängter Löwe zog er sich in seine Wagenburg zurück. Bald nachher trat er den Rückzug nach Pannonien an. Die denkwürdige Völkerschlacht war von höchster Bedeutung. Auf den Feldern von Chalons war entschieden worden, daß deutsches Volkstum, römische Kultur, christlicher Glaube in Europa fortblühe und nicht durch hunnische Barbarei untergehe. Attilas Ende 454. Aber die Lust an Krieg und Eroberung war viel zu mächtig in der Brust des Attila, als daß er sie lang be- zwingen konnte. Als ihm der weströmische Kaiser zum zweitenmal die Hand seiner Schwester versagte, fiel Attila wutentbrannt in Italien ein. Er zerstörte die volkreiche und blühende Stadt Aquileja. Dann durchzog er ganz Oberitalien, Stadt und Land verheerend. Schon wandte er sich gegen Rom. Da trat ihm an der Spitze einer römischen Gesandtschaft der ehrfurchtgebietende Papst Leo