Karl der Große. 13 4. Karl der Große. Das bedeutendste Volk der Germanen waren die Franken. Unter UmIfang dem Könige Chlodwig, der um das Jahr 500 lebte, waren sie groß undsemesLandes. mächtig geworden. Etwa drei Jahrhunderte später war Karl der Große König der Franken. Er regierte von 768 — 814. Sein Reich hatte einen bedeutenden Umfang. Karl, beherrschte die meisten Germanen des Festlandes: die Franken, Alemannen, Burgunden, Bayern und Thüringer. Außer diesen germanischen Völkern beherrschte er auch einige romanische. Sein Reich umfaßte außer Deutschland Belgien, Frankreich, die Schweiz, Ober- und Mittelitalien. Die Grenzen seines Reiches waren also die Nordsee, der Kanal, der Busen von Bis- kaya, die Pyrenäen, das Mittelmeer, der Tiber, der Böhmerwald und die Elbe. Karl war groß und von kräftiger Gestalt. Er hatte eine hohe Stirn und große feurige Augen. Sein Blick war freundlich und mild gegen den Guten, aber furchtbar und durchbohrend dem Bösewichte. Die Schultern waren etwas hoch, der Nacken kurz und breit, aber stets war seine Hal- tung würdevoll. Schon von Natur war Karl sehr stark; durch Fechten und Schwimmen, Reiten und Jagen und einfache Lebensweise stählte er seinen Körper und hielt ihn gesund. Er war so stark, daß er ein Huf¬ eisen zerbrechen und einen gepanzerten Mann wie ein Kind auf ein Pferd setzen konnte. Im Essen und Trinken war er sehr mäßig. Am liebsten aß er ße6en§lDe{fe Wildbret, das am Spieß gebraten war. Gern weilte er in Aachen, wo er sich einen Palast erbaut hatte. Dort benutzte er fleißig die warmen Schwefelbäder. Von morgens bis abends war Karl zum Wohle feiner Untertanen tätig. Konnte er des Nachts nicht schlafen, so griff er zu Tafel und Stift und übte sich im Malen zierlicher Buch¬ staben, wie es sonst die Mönche taten, oder er trat zum Fenster und betrachtete mit Bewunderung den Sternenhimmel. Mit inniger Frömmig- feit verrichtete er sein Gebet. Zu Aachen baute er den schönen Dom, den er mit reichen Kunstwerken ausstattete. Er kleidete sich wie ein schlichter Mann seines Volkes. Für ge- c) Kleidung, wohnlich trug er leinene Hosen, die mit Bändern verschnürt waren, ein leinenes Wams und darüber einen Rock mit seidener Verbrämung. An der Seite hing sein Schwert, dessen goldner oder silberner Griff mit Edelsteinen verziert war. Bei Festlichkeiten erschien er in prächtigen Gewändern. Dann waren seine Kleider mit Gold durchwirkt und die Schuhe mit Edelsteinen besetzt. Auf dem Haupte trug er eine goldne Krone. ii. Persönlich¬ keit, a) Gestalt.