28 hatte, zauderte, dem Hohenstaufen den Huldigungseid zu leisten. Da wandte Konrad gegen ihn das Reichsgesetz an, nach welchelm nie zwei Herzog- tumer in etner $onb vereinigt sein durften und sprach ihm Sachsen ab Und als Hemrich m die Abtretung nicht willigte, sprach er über ihn u?Bayern 0U§ unb ^lehnte andere Fürsten mit Sachsen 2) Da griff Heinrich zum Schwert, und es entbrannte nun im Norden und Süden des deutschen Landes ein verheerender Bürgerkrieg Als der Kaiser die den Welsen gehörige Feste Weinsberg belagerte, erscholl in den beiden Heerlagern zum erstenmale das Schlachtgeschrei: „Hie Wels! Hie Waiblmg!", an dem sich über ein Jahrhundert lang die Feinde und freunde der hohenstanfischen Kaiser erkannten. Der Kampf zwischen Kon- rad und seinem Gegner endete damit, daß bei Heinrichs des Stolzen Tode das welfische Fürstenhaus seinen gesamten Landbesitz verloren hatte. . . 3) Edelmütiger als gegen Heinrich den Stolzen handelte Konrad gegen dessen hinterlassenen Sohn Heinrich (der später der Löwe genannt wurde), indem er ihm das Herzogtum Sachsen zurückgab. Dann unternahm er, begeistert durch den frommen Abt Bernhard von Clairveaux [flärwb], 1147 einen Kreuzzug in das gelobte Land, der aber unglücklich endete. 2. Friedrich I., Barbarossa. 1153-1190. a. Sein walten im Reiche. Da Konrad III. kinderlos starb, so wählten auf seinen Rat die Fürsten seinen Neffen Friedrich zum Kaiser. Dieser war ein stattlicher Held mit leuchtenden blauen Augen, blondem Lockenhaar und rötlichem Bart (weshalb ihn die Italiener Barbarossa d. i. Rotbart nannten). Friedrichs edles, ritterliches Wesen zeigte sich be- sonders darin, daß ihn der verderbliche Streit zwischen Hohenstaufen und Welsen bekümmerte - war doch seine Mutter eine Frau aus wölfischem Geschlecht! Daher handelte er versöhnlich gegen Heinrich den Löwen und gab ihm auch das welfische Stammland Bayern zurück. So wurde Hein- rich der Löwe der mächtigste der deutschen Fürsten und konnte von sich rühmen: „Von der Elbe bis an den Rhein, von dem Harz bis zur See ist mein!" Und in seinem großen Reiche waltete Heinrich mit Kraft und Einsicht: er breitete deutsches Wesen nach Mecklenburg aus, indem er dieses Land eroberte und darin deutsche Orte gründete; er baute Lübeck von Grund auf neu und machte es bald zur mächtigsten deutschen Stadt an der Ostsee. Das aber kam auch dem Reiche zugute. b. Kämpfe in Italien. 1) Als so die Kaisergewalt im Reiche in der Fülle dastand, welche sie zu Karls und Ottos des Großen Zeiten ge- habt hatte, richtete sich Friedrichs Thätigkeit auf Italien. Denn beson- ders in Oberitalien hatten die durch den Handel reich gewordenen Städte mit der Zeit das Recht gewonnen, ihre Obrigkeiten selbst zu wählen; ja sie trachteten sogar nach gänzlicher Befreiung von der Herrschaft des Kaisers. Deshalb unternahm Friedrich 1158 an der Spitze eines Heeres von 100 000 *) Das Aussprechen der Reichsacht bedeutete, daß der geächtete Fürst sein Land verlieren sollte; außerdem sollte er „vogelfrei" sein, konnte also von jedem ungestraft getötet werden.