- 182 - tandsliebe und Opferfreudigkeit sind noch im preußischen Volke vorhanden. Der Geist Friedrichs des Großen ist noch hie und da lebendig. Das war eine Hoffnung für die ungewisse Zukunft! Zusammenfassung: Lichtblicke in trüber Zeit. Welche Folge hatte diese Niederlage für die königliche Familie? 5. Warum floh die königliche Familie aus Berlin? In Berlin waren die Königin und ihre Kinder nicht mehr sicher, da eine Festung nach der anderen kapitulierte und die Feinde immer näher kamen. — Weshalb wurde Memel als Aufenthaltsort gewählt? Die Stadt lag im äußersten Nordosten und konnte von den Franzosen nicht so bald erreicht werden; die königliche Familie konnte sich von hier aus, wenn es nötig werden sollte, leicht noch Rußland retten. — Wie erging es der königlichen Familie auf der Flucht? Nirgends war sie sicher, von einer Stadt zur andern wurde sie getrieben; in ärm- liehen Bauernhütten suchten die Königin und die königlichen Kinder Unterkunft. Die Königin Luise war am Fieber erkrankt; alle hatten viel von der starken Kälte zu leiden; es fehlte oft an den nötigsten Lebens- Mitteln. — Was bewirkte solche Not bei der Königin? Ihre Sündhaftigkeit, ihr Glaube, ihr Gottvertrauen und ihr Trost, wie solche aus ihren Briefen sprechen. (Beispiele!) Zusammenfassung: Die Flucht der königlichen Familie. Ob denn niemand dem bedrängten Preußenkönig zu Hilfe kam? 6. Woher kam die Hilfe? Der Kaiser von Rußland, an den sich König Friedrich Wilhelm III. in seiner Bedrängnis wandte, sandte zwei Heere nach der Weichsel. Ob es diesen gelingt, Napoleon zurück- zuschlagen? — Wie gestaltete sich der Kampf? Bei Preußisch-Eylau kam es zur Schlacht; der Kampf blieb unentschieden ; jeder Teil schrieb sich dm Sieg zu. — Folgen? — Warum lehnte der Preußenkönig die Friedensunterhandlungen ab? Er wollte sein gegebenes Ver- sprechen nicht brechen und dem Bündnisse treu bleiben. — Was hatte dies zur Folge? Der Kampf begann von neuem, die Preußen und Russen erlitten eine empfindliche Niederlage; der Kaiser von Rußland schloß einen Waffenstillstand; Preußen stand jetzt allein! Das war der Dank für die bewiesene Treue! So sah sich Preußen zum Frieden ge- zwuugen. (cf. Friedrich Wilhelm, den großen Kurfürsten!) — Was wurde in diesem Frieden bestimmt? Preußen muß alle Länder westlich der Elbe abtreten, ebenso die polnischen Gebiete und die Provinz Bialvstock; es muß 140 Millionen Franks Kriegskosten zahlen; die preußischen Festungen bleiben bis zur Tilgung dieser Summe von den Franzosen besetzt, alle preußischenJpäfen sind für englische Schiffe ge¬ sperrt, Preußen darf nur 42000 Mann Soldaten haben. — Warum so harte Bebingnngen? Napoleon wollte Preußens Macht voll- ftänbig brechen, bamit es nie wieber gegen ihn kämpfen könne, barum nahm er zunächst bie Hälfte bes Lanbes weg unb verringerte bie Wehr¬ kraft Preußens. (Ob er fein Ziel erreicht hat?) Er konnte bies aber um so leichter thun, weil Preußen jetzt völlig wehrlos war unb sich bem Eroberer auf Gnabe unb Ungnabe ergeben mußte. Die Eroberungssucht bes Korsen würbe noch genährt burch bie ebte Haltung bes Preußen-