1740—1742] (Der,erste schlesische Krieg.) Am 10. April 1741 standen bei M o l l w i tz 'unweit Bneg zum ersten Male Friedrich's Krieger den kampfgewohnten Truppen Oestreichs gegenüber. Aber das ruhige und schnelle Gewehrfeuer des preußischen Fußvolks und ein geschickt ausgeführter Angriff des Feldmarschalls Schwerin ent¬ schied die Schlacht zu Gunsten des Königs. Im folgenden Früh¬ jahre zog ein neues östreichisches Heer heran. Doch .Friedrich ging ihm nach Böhmen entgegen und erfocht am 17. Mai 1742 bei Cho tusitz und Czaslan einen zweiten Sieg. Da bequemte sich Maria Theresia zum Frieden von Breslau, in welchem sie Schlesien an Preußen überlassen mußte. 1744—1745] (Der zweite schlesische Krieg?» Mittlerweile hatte die Kaisertochter mit Hilfe der Ungarn ihre übrigen Feinde aus Oest¬ reich vertrieben, und um dieselbe Zeit, als der Kurfürst von Baiern in Frankfurt zum Kais er gekrönt wurde, hielten die Truppen seiner Gegnerin ihren Einzug in München. Diesem Umschwünge konnte Friedrich nicht gleichgiltig zusehen. Er verbündete sich daher mit dem Kaiser und begann im Spätsommer 1744 den zweiten schlesischen Krieg. Am 4. Juni 1745 griff er die in Schlesien eingedrungenen Oestreichs bei Hohenfriedberg zwischen Wei- stritz und Katzbach an und errang in wenigen Stunden einen glänzenden Sieg. Dann folgte er dem Feinde nach Böhmen und schlug ihn am 30. September bei Sorr abermals aufs Haupt. Nun ging auch Leopold von Dessau (der „alte Dessauer"), der bisher beobachtend an der Saale gestanden zum Angriff über. Bei Kesselsdorf, in der Nähe von Dresden, kam es am 15. December zwischen ihm und den mit Oestreich verbündeten Sachsen zur Schlacht, und nach hartem Ringen wurden die Gegner in die Flucht getrieben. Zehn Tage später erfolgte der Abschluß des Dresdener Friedens, der den König im Besitze Schlesiens bestätigte. Dem Kaiser aber hatten es Friedrich's Siege ermög¬ licht, in seine Hauptstadt München zurückzukehren, freilich nur um dort zu sterben. tz. 68. Der siebenjährige Krieg. Von Lowositz bis Leuthen. (Veranlassung des Krieges.) Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Um das schöne Land zurückzugewinnen, verbündete sie sich insgeheim mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland, dem König Ludwig XY von Frankreich sowie mit dem Könige von Schweden und dem Kurfürsten von Sachsen. Man hatte nichts geringeres im Sinne, als Preußen zu zerstückeln und den rasch emporgewach- ■ jenen Staat wieder zu einem Kurfurstentume Brandenburg herab¬ zudrücken. Doch Friedrich war gewarnt und traf in aller Stille Maßregeln, den Feinden zuvorzukommen, obgleich er nur auf die Unterstützung Englands, des mit demselben verbundenen Han¬ no ver und einiger kleiner deutschen Fürsten rechnen, durfte.