254 Vierter Zeitraum von 1852 bis zur Gegenwart. Algerien vollständig unterworfen, sondern von hierund von Sene- gamöien aus planmäßig in das Innere Afrikas vorgestoßen (France Equatoriale). Da Frankreich auch in Ägypten seit den Zeiten M eh med Alis (s. S. 229 Anm. 1) großen Einfluß besaß, mußte Ena- land den französischen Wettbewerb immer_ lästiger empfinden, um so mehr,"aTOtc'Besetzung Oboks am Eingang zum RoTeit Meere und die tatkräftige Forderung. lhc Napoleon dem llntcnichmcii-des Suez kanals augedeihen ließ, deutlich genug auf Znoien Mwlesen. Wenn auch Napoleons I. Pläne ^bezüglich dieses Landes trotz des Seapoy- Aufstandes nicht aufgenommen wurden, so setzte doch damals die gründnng des französisch - hinterindischen Kolonialreichs ein, und Get eütcm neuen Kampfe Englands mit China stellte sich Frankreich als gleichfalls interessierte Kolonialmacht neben England: ein ftanzösij^' Sieg öffnete die Tore Pekings (General UJ<!ontaulan „Fürst von Palikao" 1860), und i^nglanb und Frankreich zusammen er- zwangen ben trieben, ber Cstasien — Japan war schon vorange- gangen bem europäischen Handel erschloß. Die Expedition Diese Erfolge'v~erfufrten Napoleon zu einem überseeischen Unter- 1861-1867° nehmen, das nicht so glänzend ablaufen sollte. In Mexiko hatte der liberale Präsident ^uarei dem übermäßig angewachsenen Kirchenbesitz gesetzliche SchrantW gezogen, den päpstlichen Nuntius und denjpantschen WMUen vertrieben und bei der Reorganisation des Staatswesens Ver- lekunaen europäischer Rechte nicht verhindert. Dies hatte ein gemein¬ schaftliches Eingreifen Spaniens, Englands und Frankreichs zur Folge (1861). Während aber die beiden anderen Mächte sich bald be¬ friedigen ließen und ihre Truppen abberiefen, glaubte Napoleon die Behinderung der Vereinigten Staaten durch den Krieg mit den Südstaaten (s. u.) benutzen zu können, um als Vorkämpfer und Gesittung der die weiße Raffe repräsentierenden monarchisch-kleri¬ kalen Partei zum Siege zu verhelfen und auch Handelsvorteile für Frankreich zu erringen. Die^45000 Mann starke französische Armee eroberte auch die Hauptstadt des Landes 71863), worauf eine nur aus Klerikalen bestehende Notabelnverfammlung Meriko sür eine foujtitu: Xionelle Erbmynax.chle' erklärte unb bie Kaiserkrone auf Napoleons Erzherzog Maxi- MraKafsung dem Erzherzog Maximilian, einem Brnber Franz tmwaT Josephs, übertrug. Unterstützt von bem französischen Heere unter 1863-1867. General Bazaine, hielt sich der neue Kaiser einige Jahre in Mexiko. Da verlangte die Union, nachdem sie durch den Sieg über die Süd- staaten die Hände frei bekommen hatte, von Napoleon unter Hinweis auf die „Monroedoktrin" (f. S. 215 Anm. 1) die Zurückziehung feiner Truppen, unb ba auch ber riesige Summen verschlingende Krieg in Frankreich längst verhaßt geworben war, mußte ber Kaiser nachgeben. 1867 ver¬ ließ Bazaine Mexiko, worauf Juarez mit den Republikanern siegreich