Begründung des Römischen Kaisertums durch Octavian. 145 hatten, und gegen S. Pompejns, der die Zufuhr nach Italien sperrte und so in Rom eine Hungersnot hervorrief. Die Triumviru fahen sich zunächst genötigt, ihn im Vertrage von Misennm als Herrn der See und der unb Don Inseln Sardinien und Sizilien anzuerkennen und ihm noch weitere Zu-9Jhfenunu geständuisse zu machen. Sodann wandte sich Antonius gegen die Parther, während Octavian seinen Feldherrn M. Vipsanins Agrippa mit Kämpfen am Niederrhein und in Gallien beauftragte*). Unterdessen waren die Feindseligkeiten mit Pompejus wieder ausge- SiMsHer brechen. Nach anfänglichen Mißerfolgen Oetavians und einer erneuten Zu- Ätieg' sammenkuuft der Triumviru (37 in Tarent) erfocht Agrippa 36 zwei große Seesiege (bei Mylä und bei Nauloch os an der Nordküste Siziliens) über Pompejus und zwang ihn zur Flucht; er entkam nach Asien, wurde aber im nächsten Jahre (ans Antonius' Befehl?) in Milet getötet. Lepidns, der nach der Verdrängung des Pompejus seinerseits Ansprüche auf Sizilien erhob, wurde von seinen Soldaten im Stiche gelassen und seines Landes (Afrika) wie auch seiner Würden — bis auf das Pontifikat, das er bis zu seinem Tode bekleidete — von Octavian beraubt. Dieser war nunmehr Herr des ganzen Westens und konnte sich endlich auch friedlichen Aufgaben widmen. Er entließ seine Veteranen und siedelte viele von ihnen in Sizilien an; der Besitz Afrikas sicherte ihm die Getreideversorgung Italiens. § 82. Bis zur Alleinherrschaft Octavians. Während Octavian einige illyrische Völker und Dalmatien unterwarf und Pannonien zur Provinz machte, büßte Antonius viel von seinem Ansehen durch einen unglücklichen Feldzug gegen die Parther und durch die Willkür ein, mit der er die östlichen Provinzen des Reiches an Kleopatra, die ehrgeizige Cleopatra, und habsüchtige „Königin der Könige", und an ihre Kinder verschenkte. Anstoß erregte auch das schwelgerische Genußleben, das er mit kurzer Unterbrechung seit 41 an ihrer Seite führte. Als er 32 seiner Gemahlin Octavia den Scheidebrief schickte und damit endgültig auch mit ihrem Bruder brach, erweckte das Geschick dieser edlen Frau allgemeine Sympathien, während Antonius jetzt selbst von vielen seiner Freunde verlassen wurde. Schließlich erklärte der Senat der Kleopatra den Krieg (32). Antonius und Kleopatra, die Italien anzugreifen gedachten, über¬ winterten in Paträ; Heer und Flotte lagen bei Ambrakia. Nachdem im Frühjahr 31 auch Octavian mit der feinigen erschienen und der Sommer ohne entscheidende Kämpfe verstrichen war, fand endlich am 2. September eine entscheidende Seeschlacht bei Actium statt. Von Kleopatra mit ihrem Acimm Geschwader im Stiche gelassen, verließ auch Antonius vorzeitig den Kampf 2-SePt-31- und verschuldete so die Niederlage seiner Flotte. Sein Landheer — angeblich 100000 Mann zu Fuß und 12000 Reiter — harrte noch sieben Tage lang vergeblich auf seine Rückkunft; dann ergab es sich gleichfalls dem Sieger. Im nächsten Jahre folgte ihm dieser nach Ägypten, über¬ wand den Rest seiner Truppen und bemächtigte sich Alexandreias. Auf *) Agrippa siedelte damals die Ubier dort an, wo später Cöln entstand. Pfeifer, Geschichte. IV. 2. Aufl. 10