— 173 — beim Herrn des Himmels, ich gebe nichts auf euren Adel und auf euer schönes Aussehen. Wenn ihr euch nicht bessert, so habt ihr von mir nie etwas Gutes zu erwarten." B. Vertiefung: Was versteht man unter Königshof? (Einmal das Schloß mit allen dazu gehörigen Gebäuden, zum andern, und zwar hier: Der König mit seiner Familie, seinen Beamten und Dienern.) Welche Kunst wollte König Karl an seinem Hofe verbreitet sehen? Was gründete er deshalb? Warum hieß diese Schule Hofschule? Gebt an, warum sie eine Musterschule sein sollte! Erzählt von der Prüfung der Schule durch den König! Schildert die faulen Schüler näher! Erzählt, was der König zu den fleißigen Schülern sagte! Gebt an, was Karl zu den faulen Schülern sagte! Wer wird sich gefreut haben? Wer dagegen nicht? König Karl erklärte also hier, daß bei ihm nur der tüchtige Mann gelte, aber nicht das Kleid des Mannes. Nur der Kluge und Tüchtige solle bei ihm in Ehrenstellungen kommen, die andern nicht. Wie gefällt euch das? Inwiefern nützte König Karl durch eine solche Auswahl seiner hohen Beamten dem ganzen Lande und Volke? Habt ihr noch etwas zu fragen? Ist das immer so, daß die Vornehmen faul sind? Sind die Armen immer fleißig? C. Übung: Erzählt von Köng Karls Hofschule! Einprägung. Zur Belebung. Der Lehrer liest vor: Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt. 1. Als Kaiser Karl zur Schule kam und wollte visitieren, Da prüft er scharf das kleine Volk, ihr Schreiben, Buchstabieren, Ihr Vaterunser, Einmaleins, und was man lernte mehr. Zum Schlüsse rief die Majestät die Schüler um sich her. 2. Gleich wie der Hirte schied er da die Böcke von den Schafen: Zu seiner Rechten hieß er steh'n die Fleißigen, die Braven. Da stand rnt groben Linnenkleid manch schlichtes Bürgerkind, Manch Söhnlein eines armen Knechts von Kaisers Hosgesind. 3. Dann rief er mit gestrengem Blick die faulen her, die Böcke Und wies sie imt erhabner Hand zur Linken in die Ecke. Da stand tm pelzverbrämten Rock manch feiner Herrensohn, Manch ungezognes Mutterkind, manch junger Reichsbaron. 4- Da sprach nach rechts der Kaiser mild: „Habt Dank, ihr frommen Knaben ^yr lollt an nur den gnäd'gen Herrn, den güt'gen Vater haben, Und ob ihr armer Leute Kind und Knechtessöhne seid: In meinem Reiche gilt der Mann und nicht des Mannes Kleid!« 5- Dann blitzt sein Blick zur Linken hin; wie Donner klang sein Tadel: ,,^hr Taugenichtse, bessert euch, ihr schändet euren Adel! ^hr jetbnen Püppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht! Ich frage nach des Manns Verdienst, nach seinem Namen nicht."