•372 Zehnter Abschnitt. Die wichtigsten Ereignisse rc. von 1815—1871. Entsetzen kam über die Österreicher über die Wirkung des furchtbaren Gewehrfeuers, dem sie nicht widerstehen konnten. Auch Trautenau wurde an diesem Tage wieder von den Preußen genommen. Am Tage darauf drang die Garde schon bis Königinhof vor. Nun war mittelst wohlberechneter Bewegungen im Verlauf einer Woche die Verbindung der aus Sachsen und Schlesien in das Herz von Böhmen eindringenden drei preußischen Heersäulen hergestellt und gesichert worden. Nunmehr stand die Entscheidungsschlacht bevor. B. Sacherklärungen. . Es mögen hier einige Mitteilungen über die Einteilung der preußischen Armee folgen. Es handelt sich dabei um Namen, welche im Volke oft gebraucht werden; sie kommen auch im Lesebuch zum Teil vor und werden im Geschichtsunterricht nicht gut zu umgehen sein. Des besseren Verständnisfes wegen mag man sie im Zusammenhange geben und einüben. 1. Ein Armee-Corps umfaßt ungefähr 30000 Mann. Es zerfällt in zwei Divisionen. 2. Eine Division besteht aus zwei Infanterie-Brigaden, einer Artillerie-Abtei¬ lung von vier Batterieen und einem Kavallerie-Regiment. 3. Eine Infanterie-Brigade ist zusammengesetzt aus zwei Infanterie - Regi¬ mentern. 4. Ein Infanterie-Regiment gliedert sich in drei Bataillone. 5. Ein Bataillon in Kriegsstärke zählt 1000 Mann und zerfällt in vier Com¬ pagnien. 6. Eine Compagnie in Kriegsstärke hat also 250 Manu. 7. Ein Kavallerie-Regiment zerfällt in vier Schwadronen. 8. Eine Schwadron hat 150 Reiter. 9. Eine Batterie umfaßt 6 Geschütze mit der nötigen Bedienungsmannschaft. (Zur Lektüre und zum Studium für den Lehrer kaun empfohlen werden: „Das Volk in Waffen. Heerwesen und Kriegführung unserer Zeit" von Freiherr v. d. Goltz.) C. Geographisches. Über die Lage der Sch lacht orte ist im allgemeinen folgendes zu merken. Der Kriegsschauplatz bis zur Schlacht bei Königgrätz wird durch den südlich gerichteten Lauf der oberen Elbe, der bis Pardubitz reicht, in zwei Hälften geteilt. Östlich von der Elbe liegen die Schlachtorte der zweiten Armee, der Armee des Kronprinzen, und zwar Soor und Trautenau ungefähr nördlich von der Festung Josephstadt, Nachod und Skalitz östlich von der genannten Elbfestung. Die Schlachtorte der ersten Armee liegen westlich von der Elbe, und zwar Münchengrätz an der Jser, Gitschin ziemlich in der Mitte zwi¬ schen dem Lauf der Jser unb der Elbe. D. Merkstoffe zur sicheren Linprägung. 1. Am 23. Juni finbet der Einmarsch der ersten Armee und der Elbarmee in Böhmen statt. 2. Die genannten Heere schlagen die Österreicher bei Münchengrätz und Gitschin. 3. Die Armee des Kronprinzen siegt bei dem Einzug in Böhmen über die Öster¬ reicher bei Nachod und Skalitz, darauf auch bei Soor und Trautenau.