— 18 — gegen sie und fing an, sich in Marsch zn setzen, dann waren sie samt ihrer Bente längst wieder fort über alle Berge. 3. König Konrad. — Ans so großer Not konnte nur ein recht kräftiger Herrscher das arme Volk befreien. Das sah auch Konrad I., den die Deutschen nach dem Aussterben der Karolinger sich zuerst zum Könige erwählt hatten, wohl ein. Sein Arm war zu schwach, das Reich zu schützen. Als er daher auf dem Sterbebette lag, riet er den deutschen Fürsten, die um ihn versammelt waren: „Setzet euch den Sachsenherzog Heinrich zum Könige, der ist tapfer, klug und allein imstande, das Land in dieser schweren Zeit mit starker Hand zn regieren“. Und die Fürsten thaten also. Nach Konrads Tode sandten sie die Königskrone samt dem Purpurmantel und Reichsschwert an Heinrich und riefen ihn aus zum Könige von Deutschland. 10. Heinrich -er Finkler (919—936.) 1. Heinrichs Wahl; Waffenstillstand mit den Ungarn. — Die Sage erzählt, die ausgesandten Boten hätten den Herzog Heinrich auf der Jagd gefunden, als er gerade mit Finkenfang beschäftigt war. Daher hat man ihm den Beinamen der Finkler ober Vogelsteller gegeben. Aber er verdiente mehr noch der Große zn heißen. Denn dieser Heinrich I., mit dem nun die Reihe der Kaiser- aus dem Stamme der Sachsen beginnt, war ein gar treff¬ licher Herrscher. Er wußte die trotzigen Herzöge zum Ge¬ horsam zu zwingen. Dann galt es, die äußern Feinde zu bekämpfen, vor allen die schrecklichen Ungarn. Aber dazu war Heinrichs Macht anfänglich noch zn gering; er mußte sein Volk erst zu dem schweren Kampfe tüchtig machen. Daher schloß er zunächst einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn, den er freilich mit einem jährlichen Zins an die Feinde bezahlen mußte. Allein nun hatte er doch fürs erste Ruhe vor ihren plündernden Einfällen. Und diese Zeit der Ruhe benutzte er aufs beste. 2. Städtegründungen. — Es fehlte damals in Deutschland noch an festen Plätzen. Die Orte lagen offen