— 19 — war Griechenlands Freiheit vernichtet. Philipp hatte durch Klugheit und Bestechung erreicht, was Darius und Xerxes durch ihre gewaltigen Heeres¬ massen nicht gelungen war. Er pflegte darum zu sagen: „Jede Festung kann von einem goldbeladenen Esel eingenommen werden." 2. Alexanders Eroberungszüge. Philipps Sohn war Alexander der Große. Schon in seiner Jugend bewies er seinen Mut, indem er sein wildes Streitroß so geschickt zähmte, daß sein Vater ahnungsvoll ausrief: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Reich, Makedonien ist zu klein für dich!" Unbegrenzt war seine Ruhmbegierde. Als sein Vater wieder eine Stadt erobert hatte, seufzte er: „Mein Vater wird mir nichts zu erobern übrig lassen!" Er wollte ebenso wie Achilles ein ruhmgekrönter Held werden und wie Cyrus ein Weltreich gründen. Bei seiner Thronbesteigung empörten sich die Griechen, aber er warf trotz feiner Jugend den Aufstand sofort nieder und schleifte Theben, indem er nur das Haus eines berühmten Dichters verschonte. Als Oberfeldherr der Griechen unternahm er hierauf einen Rache- und Eroberungszug gegen das Perserreich. Trotzdem sein Heer nur klein war, schlug er die Perser sowohl am Flusse Granikus, als auch bei Jssus, Nun drang er südwärts, eroberte und zerstörte Neutyrus und gründete dafür an der Nilmündung Alexandria, welches bald der Hauptsitz des Welthandels und der Kunst und Wissenschaft wurde. Nachdem er sich für den Sohn des Jupiter Ammon hatte erklären lassen, brach er gen Osten aus und schlug Darius bei Arbela und Gaugamela. Aus der Flucht ward dieser von einem verräterischen Statthalter ermordet. Alexander war so Herr des ganzen Perserreiches. Um die Liebe der Morgenländer zu gewinnen, nahm er persische Pracht und Sitte an, aber dadurch entfremdete er sich feine Macedonier mehr und mehr Im Rausche tötete er sogar feinen früheren Lebensretter Klitns. Um seinen neu erwachten Thatendurst zu stillen, brach er von Babylon, seiner Hauptstadt, mit einem großen Heere auf und machte einen Zug nach dem goldreichen Wunderlande Indien. Zwar besiegte er am Indus den indischen König trotz dessen 300 Kriegselefanten, aber dennoch mußte er den Rückzug an¬ treten, da sonst feine Soldaten zu meutern drohten. 3. Ende des makedonischen Weltreiches. In Babylon gab sich Alexander üppigen Genüssen hin und zerrüttete dadurch feine durch die Feldzüge angegriffene Gesundheit so, daß er schon im Jahre 323 starb. Mit ihm zerfiel sein Weltreich in drei Teile: Ägypten, Syrien und Make¬ donien. Doch war feit Alexander dem Großen griechische Sprache und Bildung in Asien allgemein verbreitet, weswegen auch die neutestament- lichen Schriften sämtlich in griechischer Sprache verfaßt worden sind. Wom itrtfer Königen. 1. Gründung Roms. Der Sage nach ward Rom im Jahre 753 v. Chr. gegründet. Arnulins hatte feinen Bruder Numitor, den König von Alba Longa, vom Throne gestoßen, während er die beiden Söhne von dessen Tochter in den Tiber aussetzen ließ. Der ausgetretene Fluß aber trug den Korb samt den Zwillingsbrüdern an das Ufer. Eine Wölfin