— 120 — Krieg im Jahre 1633, wo er von Böhmen nach Schlesien rückte, gegen Sachsen und Brandenburger ohne jeden Erfolg. Er unter¬ handele indessen mit den Schweden, Franzosen und Sachsen, was er allerdings seiner Stellung nach durfte, doch nur in der Absicht, 1633—1634 einen Frieden herbeizuführen, der ihm und nicht seinem Kaiser nützte. Bald wurden seine verräterischen Absichten offenbar, als er seine Generale zu einem Kriegsrathe nach Pilsen versammelte und sie dort eine Schrift unterzeichnen ließ, laut welcher sie sich verpflichteten, ihn beim Obercommando zu erhalten. Der Kaiser aber entledigte sich nach spanischer Politik des gefährlichen Empörers an der Spitze seiner Kriegsmacht. Er übertrug das Commando heimlich einem Anderen und ächtete Wallenstein, den die meisten seiner Regimenter, wie seiner Generale verließen. Nur noch von wenigen derselben be¬ gleitet, kam er zuletzt nach Eg er, um nun offen zu dem Feinde über¬ zugehen. Hier aber wurde er von Buttler, Deveroux, Macdonald, fremdländischen Offizieren in seinem Dienst, mit seinen Anhängern, 25. Febr. Terzki, Jlow, Kinski ermordet. 1634 § 150. Bernhard von Weimar. Der Kaiser sah sich von einem gefährlichen Manne befreit, aber er hatte auch seinen größten Feldherrn verloren. An die Spitze seines und des spanischen Heeres trat nun sein Sohn, der König von Ungarn, Ferdinand, an dessen Seite Generale wie Gallas, Piccolomini u. A. standen. Die- 6.Sept.1634 sem gelang der Sieg bei Nörd ling en über Bernhard von Weimar und Horn. Die Kaiserlichen besetzten nun wieder den ganzen Süd¬ westen des Reiches, die Schweden mußten eine Zeitlang bis an die Ostsee zurückweichen. Ein großer Theil der protestantischen Fürsten, an der Spitze Sachsen und Brandenburg, schloffen mit dem 1635 Kaiser den Prager Seperatsrieden und unterwarfen sich und ihre Streitkräfte demselben wieder. Die Franzosen traten nun offen mit in den Krieg ein und Bernhard von Weimar stellte sein Heer in Richelieu's und des französischen Königs Sold. Bald wurde die Macht Bernhards am Oberrhein immer bedeutender, und um ihn zog sich die wichtigste Entscheidung des Krieges zusammen. Er gedachte sich im Elsaß und der spanischen Franche Comtg ein Reich zu gründen, als er, bald nach der glücklichen Eroberung von Brei- 1639 fach, in der Blüthe seiner Kraft schnell dahin starb. Seine Pläne fielen mit ihm, und sein Heer ging ganz in französischen Dienst über. § 151. Letzte Kämpfe. Der unglückliche Krieg bestand von mm an nur noch aus fortgesetzten verwüstenden Zügen. Auf der schwe¬ dischen Seite zeichneten sich nach einander die Generale Bannör,