— 127 — welche die Deutschen zuerst unter den Sächsischen Kaisern, Hein¬ rich!. und Otto I., dann unter Lothar dem Sachsen und FriedrichBarbarossaimWendenlande vornahmen. Seit Kaiser Lothar herrschte hier ein kriegerischer und tüchtiger Markgras, A lb re ch t d er B är. Albrecht hatte von der ihm zuerst selbständig 1134—1170 verliehenen sächsischen Nordmark oder der Altmark aus die Prignitz und die Anfänge der Mittelmark bis gegen Spandau und Berlin hin unterworfen und sie gegen die heidnischen Bewohner befestigt. Seine Nachkommen, die As kantet, erweiterten die Mar-1142—1319 kett und machten das wilde Land urbar, zogen an die Stelle der ver¬ triebenen, ausgerotteten oder unterworfenen Wenden Ansiedler aus allen deutschen Stämmen, bis nach Flandern und den Niederlanden hin, in die Marken, die hier in der Arbeit des Ackerbaues wie in strenger militärischer Zucht zu einem besonders kräftigen, echt deut¬ schen Stamme verschmolzen. Die Askanier selbst regierten mächtig und glänzend und zeigten sich stets reichstreu sowie den Kaisern ergeben. Nach ihrem Erlöschen zog Kaiser LudwigderBaierdie Marken 1324 als erledigtes Reichslehen ein und gab sie seinem Sohne Ludwig bem Aettetn. Nun kamen große Verwirrungen über diese Lande. Die Nachbarn verwüsteten sie mit ihren Einfällen und im Innern erstarkte die Ritterschaft zu einer Unbotmäßigkeit, die keines Herrn mehr achtete. Die Baiern (Ludwig der Aeltere uud seine beiden jüngeren Brüder) herrschten von 1324—1373, worauf der Kaiser 1324—1373 Karl IV. (der Lützelburger) für seinen Sohn Wenzel die Mar¬ ken erkaufte und für den noch Unmündigen sie selbst vortrefflich ver¬ waltete; nach seinem Tode aber verpfändete Sigmund, dem sie jetzt zufielen, dieselben an seine Verwandten, und der Trotz seines schloßgesessenen Adels und dieVerwirrnng stieg aufs Höchste, bis 1415 der nun zum Kaiser erwählte Sigmund den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg, den Hohenzollern, mit denselben belehnte, der sich be-1415 reits große Verdienste um ihn erworben und der die Marken als Verweser 1411 zuerst betreten (damit er »das verlorene Land« wieder in eine gute Ordnung bringe). So kamen die Hohenzollern nach Brandenburg, und ihr Aar begann seinen Flug »vom Fels zum Meer«. 2. Preußen. Um dieselbe Zeit, als Brandenburg, das so viel¬ versprechend begonnen,unter deuWittelsbachern, 1324—1373, und den Lützelburgern, 1373 —1415, so traurig verfallen, hatte sich weiter östlich eine Schöpfung deutscher Kraft und deutschen Fleißes der glorreichsten Art, der Ordens st aal Preußen, ent-